"Jede und jeder von uns wird irgendwann in seinem Leben selbst oder durch Angehörige konfrontiert mit einer Krankheit, einem Unfall, einer Beeinträchtigung oder einer Behinderung", erklärte "Tag der Kranken"-Vereinspräsidentin Doris Fischer-Taeschler gemäss einer Mitteilung. Das Motto lautete heuer deshalb "Gemeinsam unterwegs".

In einer Ansprache zum Tag der Kranken rief auch Bundespräsident Alain Berset zu gemeinsamen Handeln auf. Es seien gute Beziehungen zwischen den Patientinnen und Patienten, dem Fachpersonal und den Angehörigen nötig. Diese Zusammenarbeit sei entscheidend für eine hochwertige Gesundheitsversorgung und das Vertrauen, sagte der Gesundheitsminister in einer Rede im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

"Wer krank ist, will ernst genommen werden. Ebenso die Angehörigen. Sie alle brauchen ein offenes Ohr und die Begegnung auf Augenhöhe", so Berset.

Über 2 Millionen Chronischkranke

Rund 2,3 Millionen Menschen aller Altersstufen sind in der Schweiz gemäss dem Bundesamt für Statistik von einer chronischen Krankheit betroffen. Sie sind im Alltag auf Unterstützung von Fachpersonen, Familienangehörigen, Freunden oder Freiwilligenorganisationen angewiesen.

Ziel des Tags der Kranken ist es, Verständnis für die Bedürfnisse von Kranken zu schaffen und an die Pflichten der Gesunden gegenüber kranken Menschen zu erinnern. Die Organisatoren plädierten für neue Modelle im Gesundheitswesen, um die Situation von kranken oder beeinträchtigten Menschen zu verbessern. Unter anderem müssten Übergänge besser gestaltet werden, etwa vom ambulanten in den stationären Bereich oder bei kranken Jugendlichen, wenn es um den Wechsel vom Kinder- zum Hausarzt gehe.

An dem seit über 80 Jahren begangenen Tag der Kranken fanden schweizweit zahlreiche Aktionen statt, darunter Konzerte, Besuchs- und Geschenkaktionen in Spitälern und Heimen sowie Predigten und Solidaritätsveranstaltungen.

(AWP)