Unter dem Motto "Unite for Europe" - "Vereint euch für Europa" - zogen die Teilnehmer vom Londoner Hyde-Park über den Trafalgar Square durch die Innenstadt zum britischen Parlament.

Viele schwenkten EU-Fahnen und trugen Banner, auf denen sie eine Abkehr vom EU-Ausstieg forderten. Britischen Medien zufolge nahmen allein in London mehr als 25 000 Menschen an dem Protestmarsch teil.

"Es ist wichtig zu zeigen, dass die EU ein Projekt ist, von dem Europa profitiert", sagte Bérénice Guyot-Réchard der Deutschen-Presse-Agentur. Die 32-jährige Französin lehrt Geschichte am Londoner King's College und befürchtet, dass der Brexit-Kurs der britischen Regierung das Verhältnis zwischen Grossbritannien und den verbliebenen EU-Staaten beschädigen wird. Deshalb sei mit Freunden zu der Demo gekommen, sagte Guyot-Réchard.

Auf der Webseite der Veranstalter war zu lesen: "Wir wollen Mitglied im Europäischen Binnenmarkt bleiben. Wir wollen die Vorteile der EU-Mitgliedschaft behalten. Wir wollen garantieren, dass EU-Bürger, die bereits hier sind, ein Bleiberecht bekommen".

Am kommenden Mittwoch will May den Startschuss für die Austrittsverhandlungen mit der EU geben. Sie hat bereits angekündigt, dass Grossbritannien den Europäischen Binnenmarkt und die Zollunion verlassen soll.

Die Demonstration fällt zusammen mit den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Vertrags von Rom, mit dem 1957 der Grundstein für die heutige Europäische Union gelegt wurde. Bei einem Sondergipfel in Rom am Samstag unterzeichneten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Kollegen eine Erklärung, die das Versprechen der EU auf Frieden, Freiheit und Wohlstand erneuern soll. May nahm nicht an dem Gipfel teil./cmy/DP/he

(AWP)