Der Dollar kletterte im frühen Handel am Mittwoch auf 0,9745 Franken und damit auf das Niveau, das die US-amerikanische Währung letztmals im Mai erreicht hatte. Innerhalb eines Monats verteuerte sich der Dollar zum Franken um über 5 Prozent. Entscheidend für die Fortsetzung der Dollarstärke sind die bevorstehenden Beschlüsse der US-Notenbank.

Marktbeobachter warten deshalb gespannt auf das am Mittwochabend um 20 Uhr (MEZ) anstehende Protokoll der jüngsten Zinssitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) in den USA und auf die anschliessende Rede von Fed-Präsident Ben Bernanke.

Devisenprofis hoffen darauf, dass es konkrete Hinweise auf eine Reduzierung der quantitativen Lockerungen geben wird. "Das würde den Dollar weiter befeuern", schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in ihrer heutigen "Daily Market Opinion".

Auch Euro schwächelt

Wegen des rasanten Anstiegs des Dollars in den letzten Tagen rechnen die ZKB-Analysten aus technischer Sicht vorerst mit einer kleinen Konsolidierung auf gegen 0.9665 Franken. Derzeit mäandriert der "Greenback" um die 97-Rappen-Marke. Danach seien Kursniveaus von bis zu 0,9835 Franken möglich, so die Devisenauguren der Zürcher Staatsbank.

Die Entwicklung des Dollar-Franken-Wechselkurses hängt von der Entwicklung des Euro zum Dollar ab. Der Grund ist die Anbindung des Frankens an den Euro bei einem Mindestkurs von 1,20 Franken durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang September 2011. Wird der Euro gegenüber dem Greenback schwächer, schwächt dies auch den Franken. In den letzten vier Wochen hat der Dollar gegenüber dem Euro rund 4 Prozent zugelegt.

Vieles spricht für den Dollar

Dass der Dollar gegenüber dem Euro weiter an Stärke gewinnen könnte, legt ein Vergleich mit den Wirtschaftszahlen der beiden Volkswirtschaften nahe. Die Arbeitslosenquote in den USA ist weiter rückläufig, wenn auch nur leicht. Im Juni lag die Quote bei 7,6 Prozent. Die Eurozone – vor allem die Peripherieländer - hingegen vermelden im Monatsrhythmus höhere Arbeitslosenzahlen.

Auch in Sachen Wirtschaftswachstum kann Europa mit den USA nicht Schritt halten. Zwar korrigierte die Regierung in Washington das Bruttoinlandprodukt für 2013 von 2,3 auf 2 Prozent und für das kommende Jahr um 0,1 auf 3,1 Prozent. Die Wirtschaft in der Euro-Zone hingegen kämpft noch mit der längsten Rezession seit ihrer Geschichte. Eine schnelle Kehrtwende ist nicht absehbar.