Ein IAEA-Team unter der Führung von Leiter Rafael Grossi hatte vergangene Woche das Werk besucht, um die Sicherheitslage zu analysieren. Zwei IAEA-Experten blieben permanent vor Ort. Moskau und Kiew machen sich seit Wochen wiederholt gegenseitig für den Beschuss von Europas grösstem Atomkraftwerk verantwortlich, das russische Truppen seit Monaten besetzt halten. Mit Blick auf die Forderung der IAEA sowie der Vereinten Nationen nach einer kampffreien Zone rund um das AKW sahen sich beide Seiten deshalb zunächst gegenseitig am Zug.
Später wies Kremlchef Wladimir Putin bei der Veranstaltung den Vorwurf zurück, dass Russland Waffen im Atomkraftwerk Saporischschja stationiert habe. "Im Bericht (der IAEA) wird von der Notwendigkeit gesprochen, Militärtechnik vom Territorium der Anlage zu entfernen. Doch auf dem Gelände des Kraftwerks ist keine Militärtechnik." Er lade westliche Journalisten ein, sich persönlich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.
Eigentlich sollten die westlichen Journalisten schon die Mission der Internationalen Atombehörde begleiten. Doch nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden sie von den russischen Besatzungstruppen nicht auf das von Moskau kontrollierte Gebiet rund um das AKW-Gelände gelassen./haw/DP/stk
(AWP)