Grossbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten. Seit dem 1. Januar 2021 ist das Land auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des -Binnenmarkts. Das hat für erhebliche Wirtschaftsprobleme gesorgt. Der Handel mit der EU ging deutlich zurück, da trotz eines umfassenden Abkommens in einigen Bereichen Zölle notwendig sind und allgemein die Bürokratie deutlich zugenommen hat. Weil es für EU-Bürger teurer und aufwendiger ist, zum Arbeiten nach Grossbritannien zu kommen, ist zudem der Fachkräftemangel grösser geworden.

Auch konservative Politiker und Brexit-Unterstützer kritisieren die Umsetzung immer wieder. So sagte der ehemalige Umweltminister George Eustice kürzlich, ein nach dem Brexit geschlossenes Handelsabkommen mit Australien sei "nicht wirklich ein guter Deal" für Grossbritannien. Der Chef des Einzelhandelsunternehmens Next, Simon Wolfson, forderte die Regierung auf, die Einreiseregeln für ausländische Arbeitskräfte zu lockern. Dies sei nicht der Brexit, den er gewollt habe, sagte Wolfson. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass Grossbritannien in die EU zurückkehrt. Auch die wichtigste Oppositionspartei Labour, die in Umfragen deutlich vor den regierenden Konservativen liegt, hat dies ausgeschlossen./bvi/DP/jha

(AWP)