Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Über ein Viertel aller Schiffsladungen seien bislang für den Vertragspartner Türkei bestimmt gewesen, 22 Prozent für den Iran sowie Südkorea, acht Prozent für China und sechs für Irland. Am Dienstag legte jedoch auch ein erster Frachter im Auftrag der Vereinten Nationen in Richtung des ostafrikanischen Landes Dschibuti ab.

Die Ladung von 23 000 Tonnen Weizen der "Brave Commander" ist im Rahmen des Welternährungsprogramms der UN (WFP) für Äthiopien bestimmt. Insgesamt seien bislang etwas mehr als 560 000 Tonnen Getreideerzeugnisse ausgefahren worden. Davon vor allem Mais mit über 450 000 Tonnen, mehr als 50 000 Tonnen Sonnenblumenmehl und 41 000 Tonnen Weizen.

Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt, dass die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen darf. Die UN befürchtet Lebensmittelknappheit und Hunger in armen Teilen der Welt, wenn die Ukraine als ein wichtiger Getreidelieferant ausfällt.

Dass die meisten Schiffe bislang keine Länder ansteuerten, in denen Hungersnöte drohen, erklären die Vereinten Nationen damit, dass es sich um kommerzielle Schiffe handle, die geltenden Verträgen folgten. Trotzdem aber seien die Preise auf dem Weltmarkt seit dem Abkommen gefallen, was allen Ländern helfe./scb/DP/nas

(AWP)