Die Federal Reserve hatte in Aussicht gestellt, die Zinsen solange nicht zu erhöhen, bis die Teuerungsrate zwei Prozent übertroffen hat. Der Fed-Chef äusserte sich dennoch zuversichtlich, dass die Fed zu ihrer Zielmarke vorstossen wird. "Wir glauben, das wir das tun können, wir glauben, dass wir das machen werden. Es könnte mehr als drei Jahre dauern," sagte er.

Die Anhörung, die wegen der Pandemie diesmal virtuell stattfand, ist der zweite Tag der Befragungen durch den US-Kongress. Am Dienstag stand Powell bereits dem Bankenausschuss des US-Senats per Videoschalte Rede und Antwort. Der Notenbankchef hatte dabei seine Einschätzung abgegeben, dass die US-Wirtschaft angesichts der Virus-Krise noch für eine geraume Zeit auf Hilfen der Währungshüter angewiesen sei. Die Fed werde ihre Anleihenkäufe solange mit mindestens der aktuellen Geschwindigkeit fortsetzen, bis sie deutliche Fortschritte in Richtung ihrer Ziele sehe. Die US-Notenbank greift der US-Konjunktur derzeit unter anderem mit ultratiefen Zinsen und monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 120 Milliarden Dollar unter die Arme.

Von der zweitägigen Anhörung dürften auch Powells Aussichten für eine weitere Amtszeit abhängen. Anfang nächsten Jahres läuft seine vierjährige Amtszeit ab. US-Präsident Joe Biden muss daher in den nächsten Monaten entscheiden, ob er Powell, der von seinem Vorgänger Donald Trump für den Posten vorgeschlagen wurde, für eine zweite Amtszeit vorsehen will.

(AWP)