Es kommt etwas Bewegung in die verhärteten Fronten im US-Budgetstreit. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch kündigte US-Präsident Barack Obama an, kurzfristige Übergangslösungen zu akzeptieren. Die Börsen reagierten denn auch mehrheitlich positiv auf diese Nachrichten.

Der Nikkei-Index ging am Donnerstag mit einem Plus von gut 1 Prozent aus dem Handel, und auch der Schweizer Aktienmarkt zeigt nach einer mehrwöchigen Talfahrt wieder nach oben. Ob damit aber der Boden erreicht ist, ist schwierig zu sagen. Denn solange der Haushaltsstreit in den USA nicht gelöst ist, muss man weiterhin mit einer Berg-und-Talfahrt an den Märkten rechnen.

Aktienmarktumfeld ist nach wie vor «bullish»

Risikotolerante Anleger können sich dennoch überlegen, schrittweise Aktienpositionen aufzubauen. Auffällig ist nämlich, dass bei Anlegern keine Flucht in sichere Häfen abzeichnet. So kommt zum Beispiel Gold nicht vom Fleck und auch der Schweizer Franken hat sich jüngst gegenüber dem Dollar und den Euro wieder etwas abgeschwächt.  Und die Märkte in Europa sind trotz teils deutlicher Kurskorrekturen technisch betrachtet noch immer im «bullishen» Bereich.

Hinzu kommt, dass der grösste US-Aluminiumkonzern Alcoa am Dienstag die Berichtssaison in den USA mit überraschend starken Drittquartalszahlen eröffnete. Dies macht den Investoren Hoffnung auf eine gute Bilanz-Saison. Die Aktie avancierte seither über 2 Prozent. Positiv aus Sicht der Märkte ist auch die Nomination von Janes Yellen als neue Chefin der US-Notenbank Fed zu werten. Mit ihr dürfte die lockere Geldpolitik fortgeführt werden.

«Rebound-Kandidaten» für Risikobewusste

Von der gegenwärtigen Börsenlage profitieren können Valoren, welche seit Jahresbeginn überdurchschnittlich an Wert eingebüsst haben, aber dennoch solide Bilanzen und Wachstumsaussichten zeigen.

In dieses Raster fallen zum Beispiel die Titel der Zurich Insurance Groupe mit einer Jahresperformance von minus 2,5 Prozent. Am Markt hört man, dass die Namenaktien reif für den Rebound seien. Die negativen Faktoren seien eingepreist und die Gesellschaft führe ihren Expansionskurs im Kerngeschäft fort, schreibt Rahn & Bodmer am Donnerstag in ihrem "Börsenbarometer".

Ein weiterer "Rebound-Kandidat" ist der Warenprüfkonzern SGS. Mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum sollte SGS wieder verstärkt in den Fokus der Marktteilnehmer rücken.

Für weniger versierte Anleger bietet sich der Kauf eines börsenkotierten Indexfonds auf den Swiss Market Index an (siehe Tabelle). Dieses Anlageinstrument – im Fachjargon auch Exchange Traded Fund (ETF) genannt – bildet einen Wertpapierindex nahezu eins zu eins ab. Durch die Anlage in einen ganzen Index profitiert der Anleger von einer Risikodiversifikation.

Nicht alles auf eine Karte setzen

Doch der Schuss könnte auch nach hinten losgehen. Denn schaffen es die Demokraten und die Republikaner nicht, bis kommende Woche sich auf ein Budget zu einigen und weigern sich die Republikaner die Schuldenobergrenze zu erhöhen, droht den USA die Zahlungsunfähigkeit. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären möglicherweise katastrophal. Dies würde auch für die Aktienmärkte zurückwerfen.

Anleger sind somit gut beraten, nicht alles auf eine Karte zu setzen und stattdessen schrittweise Positionen aufzubauen. Zu klein dürfen die Schritte aber wegen den Transaktionsspesen auch nicht sein.

 

ETF auf den SMI

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Quelle: cash.ch, Stand: 10. Oktober 2013