Ein dazu extra gegründeter Ausschuss werde sich am Montagmittag (Ortszeit) mit den Investoren treffen, teilte Finanzminister Simon Zerpa am (gestrigen) Samstag mit. Präsident Nicolas Maduro Maduro hatte vor einer Woche angesichts einer katastrophalen Wirtschaftslage und Versorgungsengpässen angekündigt, die Schulden nicht wie vereinbart zurückzuzahlen.

Sanktionen als Hindernis

Die klamme sozialistische Regierung will damit mehr Geld für die Bevölkerung freimachen. Venezuela riskiert mit seinem Vorgehen aber die grösste Staatspleite Lateinamerikas seit dem Zahlungsausfall Argentiniens im Jahr 2001.

Für viele Geldgeber ist die Teilnahme an dem Treffen aber ein Problem, denn Beobachtern zufolge wird neben Zerpa auch der Vizepräsident Tareck El Aissami mit am Tisch sitzen. Beide stehen auf der US-Sanktionsliste, die ihnen Korruption und Drogenhandel vorwirft.

Geldgebern mit Sitz in den USA ist es somit verboten, Vereinbarungen mit den beiden abzuschliessen. Die USA werfen Maduro Korruption und den Aufbau einer Diktatur vor und haben deshalb Sanktionen verhängt, die auch die Geldversorgung Venezuelas schwächen.

Vorbereitungs für Zahlungsausfall vermutet

Beobachter haben sich bereits skeptisch geäussert, ob Maduro tatsächlich eine Umschuldung anstrebt - zumal es bislang keine Anzeichen zum Umbau der maroden Wirtschaft gibt. Vielmehr könne es sein, dass der Präsident nur den Boden für einen Zahlungsausfall bereiten wolle, um dann den USA dafür die Schuld zu geben.

Möglich sei allerdings auch, dass Maduro Einfluss auf die Investoren nehmen wolle, damit diese Druck auf die USA ausüben, die Sanktionen zu lockern.

(AWP)