Bei der Kommission sei ein solches Verfahren hängig, sagte Marc Schwenninger, Geschäftsleiter der Stiftung für die Lauterkeit in der kommerziellen Kommunikation, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag. Er bestätigte Informationen des "Sonntagsblicks".

Wegen der Abklärungen machte Schwenninger keine weiteren Angaben. Bis ein Entscheid vorliegt, dürfte es Monate dauern.

Hinter der Beschwerde stehen die Umweltschützer der Klima-Allianz Schweiz. Sie werfen der Fifa PR-Methoden vor, die der Öffentlichkeit ein umwelfreundliches Image vorgaukeln, ohne dass es dafür ausreichend Beweise gebe ("Klima-Greenwashing").

Auch aus Grossbritannien, Frankreich und Belgien wurden laut der Klima-Allianz Beschwerden an die Schweizer Behörden weitergeleitet, da die Fifa dort in Zürich ihren Hauptsitz hat. Deutschlands Konsumentenschützer hatten schon vor dem WM-Start am 20. November die Fifa wegen "Greenwashing" abgemahnt und eine Löschung "irreführender" Werbeaussagen verlangt.

"Klimaneutrales Turnier"

Die Fifa bewirbt die WM auf ihrer Website als das erste "vollständig klimaneutrale Turnier". Für den Sportgrossanlass wurden im Wüstenemirat Katar neue, klimatisierte Stadien sowie umfassend Infrastrukturen gebaut. Zehntausende Menschen reisten per Flugzeug an das Turnier. Die Fifa und der Gastgeber Katar kompensierten klimaschädliche CO2-Emissionen etwa mit dem Kauf von Emmissionsrechten und Kompensationsprogrammen.

Mehrere Medien und Umweltschützer behaupteten in den vergangenen Monaten jedoch, dass das Klimaversprechen der Turnierverantwortlichen falsch sei. Die Fifa wies diese Vorwürfe wiederholt zurück. Aktuell lag von der Fifa keine Stellungnahme vor.

Die Lauterkeitskommission ist ein Selbstkontrollorgan der Kommunikationsbranche. Sie erlässt Empfehlungen, aber keine staatlich durchsetzbaren Urteile. Die Gerügten setzen Empfehlungen der Kommission zufolge aber meist freiwillig um.

(AWP)