Gantz ist gegenwärtig Verteidigungsminister und Vorsitzender des Mitte-Bündnisses Blau-Weiss. Justizminister Saar gehörte früher zur rechtskonservativen Likud-Partei von Benjamin Netanjahu. Beide sind Teil der Koalition aus acht Parteien, die im vergangenen Jahr die Macht übernommen und damit Langzeit-Regierungschef Netanjahu abgelöst hatten. Die Koalition unter der Führung von Regierungschef Naftali Bennett war im Juni zerbrochen - Jair Lapid von der Zukunftspartei ist nun als Übergangsministerpräsident im Amt.

Ziel des neuen Bündnisses ist es, bei der Wahl am 1. November eine Rückkehr Netanjahus in das Amt des Ministerpräsidenten zu verhindern. Es ist die fünfte Wahl innerhalb von dreieinhalb Jahren. Nach Meinungsumfragen könnte es Lapids Zukunftspartei als zweitstärkste Fraktion im Parlament ablösen. Gantz sagte nach Medienberichten am Sonntag, der neue Dreierbund solle "die Basis für eine breite und stabile Regierung bilden, die der fortwährenden politischen Krise ein Ende bereitet". Saar beschrieb Eisenkot als "Mann mit Werten, ernsthaft, aufrichtig, staatsmännisch und zionistisch".

Eisenkot war von 2015 bis 2019 Generalstabschef. Er hat in Haifa Politikwissenschaften studiert und gilt als Kenner der libanesischen Hisbollah-Miliz. Der Vater von fünf Kindern wurde in Tiberias im Norden Israels geboren und wuchs in der Küstenstadt Eilat am Roten Meer auf. Seine Eltern stammen aus Marokko.

Auch die früheren israelischen Ministerpräsidenten Izchak Rabin und Ehud Barak waren Generalstabschefs, bevor sie sich der Politik widmeten.

(AWP)