Wie viel Geld der Handelsriese am Ende benötigen wird, steht nach Aussagen von Mager noch nicht fest. "Die aktuellen Pandemieszenarien reichen bis zu einem Betrag von 220 Millionen Euro. Hoffentlich brauchen wir diese Summe nicht", sagte er. Alles hänge davon ab, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten weitergehe.

Der Warenhauskonzern gehört zum Firmenimperium des österreichischen Immobilienmilliardärs René Benko. Galeria hatte bereits Anfang dieses Jahres ein Darlehen über 460 Millionen Euro vom WSF erhalten, um die Liquidität in der Pandemie zu sichern.

Galeria sei danach auf eine sehr guten Weg gewesen und habe sogar im ersten Halbjahr 2500 neue Mitarbeiter eingestellt, sagte Mager. Aber die hohen Infektionszahlen, 3G im Nahverkehr, 2G im Einzelhandel, die Absage von Weihnachtsmärkten und verkaufsoffenen Sonntagen hätten dann zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen in den Innenstädte geführt.

"Das kommt einem Quasi-Lockdown mitten im Weihnachtsgeschäft gleich", sagte er. Der Konzern rechne nun im Dezember mit einem Umsatzrückgang um 40 Prozent. Galeria habe aufgrund dieser neuerlichen Pandemiefolgen den Wirtschaftsstabilisierungsfonds um ein ergänzendes, verzinstes Darlehen gebeten. Diese Möglichkeit dazu sei schon im ersten Vertrag im Falle weiterer Pandemiewellen vorgesehen gewesen.

Galeria sei mit rund 17 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen - 20 000 mit Tochtergesellschaften - ein grosser Arbeitgeber, betonte der Manager. Und das Unternehmen sei "systemrelevant für die deutschen Innenstädte". Mager sagte: "Wenn Warenhäuser schliessen, schlägt das voll auf die Innenstädte durch - besonders auf mittlere und kleine."/rea/DP/nas

(AWP)