In Köln, Bonn, Düsseldorf und Essen waren etwa Unikliniken von dem Ausstand betroffen, wie Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Dienstagmorgen sagten. In Bayern beteiligten sich etwa 120 Beschäftigte im Strassenbau, in Flussmeisterstellen und Bauämtern am Warnstreik.

Kalt und nass wurde es für Polizisten, Feuerwehrleute und andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Hamburg: Ein Protestmarsch sammelte sich am Hauptbahnhof und zog vor das Rathaus und an die Alster. Bei einer Kundgebung unter dem Motto "Der öffentliche Dienst geht baden" verliehen Beschäftigte ihrem Unmut über die "Blockadehaltung" der Arbeitgeber durch einen Sprung in die rund 4,5 Grad kalte Alster Ausdruck. In Stuttgart zogen Protestierende mit Plakaten durch die Innenstadt. Darauf war etwa zu lesen: "Sechs Prozent mehr, weil wir es wert sind."

Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften den Druck in den Gesprächen für mehr als eine Million Tarifbeschäftigte erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 28. Februar in Potsdam. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die Beschäftigten der Länder ausser Hessen sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die Länder haben die Forderungen als überzogen zurückgewiesen.

Die Gespräche sollen Ende Februar weitergehen. Gewerkschaftsangaben zufolge sind deutschlandweit insgesamt rund 2,3 Millionen Beschäftigte der Länder von den Tarifergebnissen betroffen, da Verdi fordert, die Ergebnisse auf die mehr als eine Million Beamte zu übertragen. Beamte dürfen in Deutschland nicht streiken.

Von Mittwoch an sollen ganztägige Warnstreiks in Würzburg und in der Oberpfalz folgen. In Würzburg sei auch die Uniklinik betroffen, und es sei eine Demonstration mit anschliessender Kundgebung geplant, teilte Verdi mit.

Auch in der Hauptstadt wollen sich Beschäftigte am Mittwoch für mehr Geld einsetzen: Es sind Warnstreiks in kommunalen Kitas, Schulen, Horten, Landes- und Bezirksbehörden, in Hochschulen, bei der Feuerwehr und der Polizei geplant. "Zahlreiche Schulen und Kitas werden voraussichtlich komplett geschlossen bleiben", erklärte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doreen Siebernik. Verdi erwartet Tausende Teilnehmer.

Am Mittwoch und Donnerstag soll es auch in Sachsen weitere Warnstreiks in den Regionen Chemnitz und Dresden geben. Zudem sind in München Warnstreiks für Donnerstag geplant. Bereits am Montag hatten Beschäftigte in Niedersachsen die Arbeit niedergelegt./mjm/DP/zb

(AWP)