Die Zentralbank sei noch nicht zu spät dran, um die Inflation im Zaum zu halten, sagte sie bei einer Rede an der Universität Stanford am Donnerstagabend (Ortszeit). Die Währungshüter könnten sich aber auch nicht erlauben, die Wirtschaft zu heiss laufen zu lassen. Es ist bereits die zweite Rede Yellens in dieser Woche und das kurz vor der Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident am Freitag. Trump hatte die Notenbank-Chefin im Wahlkampf angegriffen und ihr mit einer frühzeitigen Absetzung gedroht. Yellens reguläre Amtszeit läuft noch bis Februar 2018. Sie selbst hatte zuletzt immer wieder betont, im Amt bleiben zu wollen.

Yellen rechnet wie viele ihrer Kollegen im geldpolitischen Ausschuss, dass der US-Leitzins "ein paar Mal" pro Jahr angehoben wird. Für dieses Jahr signalisiert die Fed bislang drei Zinsanhebungen. Im Dezember hatte sie ihren Leitzins erst zum zweiten Mal nach der Finanzkrise 2008 angehoben.

Experten wie die BNP-Paribas-Volkswirtin Laura Rosner sahen in der Rede kein starkes Signal für den nächsten Zinsschritt bei den kommenden Sitzungen der Währungshüter am 31. Januar und 1. Februar beziehungsweise Mitte März. Der US-Dollar verlor nach der Rede Yellens leicht an Wert.

Der Euro näherte sich wieder der Marke von 1,07 US-Dollar. Zuletzt stand er mit 1,0673 nur noch leicht über dem Niveau zum Zeitpunkt vor Yellens Rede.

(AWP)