2015 betrug der mittlere Umsatz einer Apotheke rund 2,98 Mio CHF. Das waren zwar rund 160'000 CHF mehr als im Vorjahr, wie aus der Rollenden Kostenstudie in der Apotheke (RoKA) hervorgeht. Doch mehr als ein Viertel (26%) der Offizinapotheken erwirtschaften weniger als 50'000 CHF Betriebsgewinn.

Im Durchschnitt habe sich die Bruttomarge im Vorjahresvergleich um 60'000 CHF erhöht, weise aber je nach Apothekengrösse hohe Abweichungen aus. Zu schaffen machen insbesondere den kleineren Betrieben laut dem Apothekerverband die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehrfach verordneten Preissenkungen, die Medikamentenabgabe durch Ärzte, aber auch ungünstige Standorte und die Konkurrenz durch Präsenzapotheken. Letztere werden etwa von Spitälern betrieben und hätten dadurch Marktvorteile.

In den letzten beiden Berichten hatte der Apothekerverband bereits festgehalten, jede fünfte Apotheke sei in ihrer Existenz bedroht. Gleichzeitig ist deren Zahl seit 2014 aber von 1'764 auf 1'792 Ende 2016 leicht angestiegen.

Auf Anfrage verwies eine Sprecherin jedoch darauf, dass im gleichen Zeitraum auch die Bevölkerung gewachsen sei. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Zahl der Apotheken seit 2005 sogar rückläufig, wie Pharmasuisse mitteilte. Kamen damals 2,24 Apotheken auf 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner, waren es 2016 noch 2,14.

Im Europavergleich hat die Schweiz damit eine geringe Apothekendichte. In Deutschland kommen auf 10'000 Einwohner 2,5 Apotheken, in Frankreich 3,3, in Belgien 4,4 und in Spanien sogar 4,7.

Das Apothekennetz der Schweiz ist gemäss Verbandsangaben ungleich ausgebaut. Die neuen Apotheken würden an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren oder Innenstädten eröffnet. Andererseits machten in Stadtquartieren oder auf dem Land Apotheken dicht.

(AWP)