Die Linke würde 8,5 Prozent (minus 0,5) erreichen, die Grünen 8 und die FDP 10 Prozent (beide unverändert). Die anderen Parteien liegen der Umfrage zufolge zusammen bei 5 Prozent (plus 1).

Über eine Mehrheit im Bundestag würden damit eine grosse Koalition aus CDU/CSU und SPD sowie ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, Grünen und FDP verfügen. Eine Koalition mit der AfD hatten CDU und SPD ausgeschlossen.

Das ZDF betonte, die Zahlen gäben lediglich ein Stimmungsbild wieder und stellten keine Prognose für den Wahlausgang dar. Zurzeit gäben lediglich 63 Prozent aller Wahlberechtigten an, sicher zu sein, dass und wen sie wählen wollen.

Zwei Tage vor der Bundestagswahl besucht Schulz am Freitag (ca. 14.30 Uhr) als eine seiner letzten Wahlkampf-Stationen Nürnberg. Die Grünen starten am Morgen einen bundesweiten "Wahl-Marathon". Die Spitzenkandidaten Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt haben sich vorgenommen, innerhalb von 42 Stunden alle 16 Bundesländer zu besuchen.

Die Linke bietet noch einmal ihr komplettes Spitzenpersonal auf. Am Nachmittag sprechen unter anderen Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch vor dem Roten Rathaus in Berlin. FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner redet in Bonn.

Gemeinsam mit Merkel beendet die CSU in München offiziell ihren Bundestagswahlkampf. Bei der Veranstaltung auf dem Marienplatz am Abend (19.00 Uhr) werden auch CSU-Chef Horst Seehofer und Spitzenkandidat Joachim Herrmann erwartet. Die AfD verzichtet auf eine grosse Wahlkampfabschluss-Veranstaltung.

Beim letzten TV-Schlagabtausch vor der Bundestagswahl machten Spitzenpolitiker von Union, SPD, Linkspartei, Grünen und FDP am Donnerstagabend gemeinsam Front gegen die AfD. Die AfD überschreite mit organisierten Störaktionen beim Wahlkampf anderer Parteien vor allem im Osten Grenzen und verbreite dabei Hass und Hetze, kritisierte Grünen-Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt in der Sendung "Wahl 2017 - Die Schlussrunde" von ARD und ZDF. "Man brüllt sich nur noch gegenseitig nieder."

SPD-Vize Manuela Schwesig, die Kanzlerkandidat Martin Schulz vertrat, warf AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland vor: "Ihr Geschäftsmodell ist, diese Sorgen und Ängste zu nutzen und zu schüren." Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die für Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU) in der Runde sass, sprach Gauland die Fähigkeit ab, in "grossen Konzepten" zu denken.

Gauland bestritt, dass seine Partei im grossen Stil Störer zu Wahlkampfveranstaltungen etwa von Merkel schicke. "Wir haben es nicht organisiert", sagte Gauland. ARD und ZDF hatten Spitzenkandidaten aller Parteien eingeladen, die CDU-Vorsitzende Merkel und SPD-Chef Schulz hatten aber abgesagt./toz/hme/DP/zb

(AWP)