Am nächsten Wochenende beginnen für viele Schweizerinnen und Schweizer die Sommerferien. Wem die Hitze in der Heimat noch nicht genügt oder schon zu viel ist, packt die Koffer und fährt ins Ausland.

Doch auch in der schönsten Zeit des Jahres und an den schönsten Plätzen der Welt lauern Fallgruben - nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Damit sich im Urlaub neben der Seele auch der Geldbeutel entspannen kann, müssen einige Punkte beachtet werden. cash sagt, wie Sie böse Überraschungen im Ferien-Alltag vermeiden können - auch in Zukunft:

Kostenfresser Kreditkarte

Die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten achtet bei der Nutzung von Kreditkarten zu allererst auf die Höhe der Jahresgebühr. Doch weitere variable Kosten fallen genauso ins Gewicht – insbesondere auf Auslandreisen. Neben einer Bearbeitungsgebühr zwischen 0,9 und 2,5 Prozent je nach Kartenherausgeber fallen zusätzliche Umrechnungskosten an. Diese können bis zu 3 Prozent betragen, wie ein aktueller Vergleich des Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch zeigt (ausführliche Daten zu diesem Vergleich finden Sie hier). Vergewissern Sie sich zudem, dass die Limite Ihrer Kreditkarte nicht schon vor den Ferien aufgezehrt ist.

Augen auf am Bankomat

Rasch 50 Euro abheben, um eine Städteführung zu bezahlen? Die Frage ist bloss: Nehme ich die Debit- oder die Kreditkarte? Als Faustregel gilt: Im Zweifelsfall immer die Debitkarte verwenden. Denn mit der Kreditkarte bezogenes Geld kann locker mit 4 Prozent belastet werden. Hinzu kommen die Gebühren von Drittbanken im Ausland. Viele Anbieter wenden bis zu einem bestimmten Betrag auch eine Pauschale von beispielsweise fünf Franken an. Bei Debitkarten fallen zwar auch Zusatzkosten an. Diese sind aber weniger hoch als bei Visa und Co. Häufig wird man im Ausland beim Zahlen mit der Kreditkarte vor die Frage gestellt, ob die Belastung in der Landeswährung oder in Schweizer Franken erfolgen soll: Ihre Antwort: In der Landeswährung.

Grosse Unterschiede beim grünen Gold

Norwegen ist für Auto- und Töfffahrer schon lange eine Preishölle. Das mit Erdöl gesegnete Land verlangt auch in diesem Jahr mit 1,87 Franken pro Liter Europas höchste Preise für Bleifrei 95. Hohe Steuern auf Treibstoffe sind der Grund dafür. Dahinter folgen die Niederlande (1,82) und Italien (1,78). Für weniger als einen Franken kann man seinen Wagen in Osteuropa auftanken. An einer lettischen Zapfsäule werden 87 Rappen pro Liter fällig und in Russland gar nur 60 Rappen. Die Schweiz platziert sich mit einem Durchschnittspreis von 1,57 im Mittelfeld.

Kilometer-Gebühren auf der Autobahn

Ebenfalls grosse Unterschiede gibt es bei der Benutzung von Autobahnen. Grundsätzlich sind drei verschiedene Modelle zu unterscheiden: Autobahngebühren, obligatorische Vignette oder kostenfreies Autobahnnetz. Gratis unterwegs ist man in Deutschland, Dänemark, Albanien, Armenien, Belgien, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Luxemburg, Holland, Russland, Schweden, Ukraine und Zypern. Hoch sind die Gebühren hingegen in Frankreich, Italien oder Spanien, wo ein Kilometer auf der Autobahn bis zu 7 Cent kosten kann. Häufig unterscheiden sich die Tarife aber je nach Fahrzeugtyp oder Strecke.

Vorsicht vor der Roaming-Falle

Ein Selfie aus dem Louvre, eine Video-Botschaft von der Strand-Party: Das kann ins Geld gehen. Aber die Schweizer Mobilfunkanbieter haben die Kosten für die Smartphone-Nutzung bei Reisen ins Ausland teilweise massiv gesenkt. Doch nicht für alle Nutzer. Laut dem Vergleichsdienst comparis.ch bezahlen viele Kunden immer noch zu viel. Auch weil sie sich über Roamingkosten kaum Gedanken machen. Absolute Pflicht ist deshalb das Lösen einer Ausland-Option. Denn gerade bei Salt oder Sunrise werden die Kunden immer noch "regelrecht abgezockt", wie comparis in einer Mitteilung schreibt. Für intensive Smartphone-User bietet sich sogar ein Abo mit Roaming-Flatrate an. Trotz Preissturz ist es weiterhin am günstigsten, wenn im Hotel oder im Restaurant Gratis-WLAN genutzt oder zur Abwechslung ganz auf das Handy verzichtet wird.

Die billigsten Städtetrips

Falls Sie noch keine Ferien gebucht haben und eher der Rucksacktourist sind, bietet sich ein Städtetrip an. Soll es dann auch noch möglichst günstig und in Europa sein, führt kein Weg an Kiew vorbei. Besucher der ukrainischen Hauptstadt bezahlen im Durchschnitt für Transport, Übernachtung, Sehenswürdigkeiten, einfaches Essen und ein lokales Getränk am wenigsten. In Osteuropa ist es generell am billigsten: Bukarest, Sofia, Krakau und Belgrad folgen auf den Plätzen zwei bis fünf. Die von priceoftravel.com erstellte Rangliste umfasst 56 europäische Städte. Wenig erstaunlich: Zürich belegt Rang 56. Wer nach Asien möchte, kommt in Pokhara (Nepal), Hanoi, Saigon oder Goa am günstigsten weg.

Man spricht Schweizerdeutsch

In den Ferien will man vor allem einen Tapetenwechsel. Weg von zu Hause, eintauchen in eine andere Kultur. Wird dann am Nachbartisch Schweizerdeutsch gesprochen, kann das ein Dämpfer für das exotische Gefühl sein. Bei Schweizern beliebte Destinationen sollten deshalb ausgelassen werden. Eine Umfrage des Schweizer Reise-Verbands zeigt, Spanien und Griechenland legen in diesem Jahr stark zu, während Zypern und die Türkei in der Gunst sinken. Ebenfalls zu den Verlieren gehören Ägypten und Tunesien. Im Bereich Fernreisen stehen die USA hoch im Kurs, ebenso wie die Karibik, Thailand oder Südafrika.

Die Sauber-Airlines

Ferien beginnen für viele in der Luft. Verschmierte Klapptische, speckige Kopfstützen oder nachlässig gereinigte Toiletten sieht kein Fluggast gern. Grossen Wert auf Sauberkeit legt aber die taiwanesische EVA Air. Sie gilt als sauberste Airline der Welt. Ebenfalls als besonders reinlich gelten Singapore Airlines, All Nippon Airlines und Cathay Pacific (Hongkong). Als allgemein beste Fluggesellschaft der Welt wird Qatar Airways genannt. Die Swiss kommt im Ranking von "World Airline Awards" auf Rang 14, ein Platz schlechter als im Vorjahr.

Wo die dekadenten Kerle wohnen

Alkohol, Zigaretten, Glücksspiele, harte Drogen: Wer nach Tschechien reist, muss sich auf einiges gefasst machen. Berücksichtigt wird in einer Studie der Konsum von verschiedenen Drogen. Hinzu kommen als Zusatzlaster die Verluste bei Glücksspielen, gemessen in Prozent des Bruttoinlandproduktes. Auch keine Reiseziele für zarte Gemüter sind demnach Slowenien, Australien und Armenien. Auffallend: Unter den zehn dekadentesten Nationen befinden sich acht europäische. Unbescholtene Bürger trifft der Reisende in Sambia, El Salvador, Bolivien und Guatemala an. Die Schweiz ist auch hier mit Rang 33 Mittelmass.

Und dann noch ein Bier?

Im internationalen Städtevergleich ist Bier in Krakau, Kiew und Bratislava am erschwinglichsten. Dort kostet eine "Stange" an der Bar 0,55 Euro. Zum Vergleich: In Genf, wo der Gerstensaft am meisten kostet, verlangt der Barkeeper 9,62 Euro. Am meisten Bier getrunken wird gemäss der Studie in Bukarest. 133 Liter trinkt jeder und jede pro Jahr. In Kairo sind es nur vier Liter.

(Quellen: TCS, SRV, comparis.ch, moneyland.ch, goeuro.com, priceoftravel.com)