Im Vergleich zu 2016 habe das touristische Jahr gut begonnen, sagte SRV-Geschäftsführer Walter Kunz am Dienstag vor den Medien. Für 2017 sind die Anbieter deshalb zuversichtlich - solange keine schwerwiegenden politischen oder klimatischen Ereignisse eintreffen.

Solche Ereignisse trafen etwa im vergangenen Jahr die Türkei. Bereits letztes Jahr ging die Nachfrage nach Ferien dort stark zurück. Dieses Jahr dürfte sie laut dem SRV völlig einbrechen. Unsicherheit gehe einher mit politischen Bedenken. Nur zurückhaltend buchen Reisende auch Ferien in Ägypten, Tunesien oder Marokko - wobei sich laut Kunz Ägypten dank seines vielfältigen Angebots für Kulturreisen, Bade- und Tauchferien dieses Jahr erholen könnte.

Anstelle der früher sehr beliebten Türkei sind diesen Sommer andere Mittelmeer-Länder wie Spanien, Portugal, Griechenland und Zypern bei den Schweizern gefragt. Auch Destinationen wie Sardinien und Korsika stehen hoch im Kurs. Die Reisebüros setzen darauf, dieses Jahr mehr frühe Buchungen zu erhalten. Weil Mallorca oder die kanarischen Inseln jetzt bereits stark gefragt seien, könnten die Preise noch steigen. "Last minute"-Buchungen seien bei diesen Destinationen nicht zu empfehlen, sagte Kunz.

Wie bei den Badeferien gibt es auch bei den Städtereisen eine Verschiebung aufgrund von Bedenken um die Sicherheit. Touristen zieht es etwas weniger in Metropolen wie Paris, Wien, London und Berlin. Sie weichen auf kleinere Städte im Norden aus, beispielsweise das schottische Edinburgh oder irische Dublin.

Für die Reisebüros hat die geopolitische Situation laut Kunz aber auch etwas Gutes. Diese könnten sich dadurch besser positionieren. Denn buche ein Reisender über ein Büro, könne er sein Reiseziel noch ändern oder gratis stornieren, sagte Kunz. Auch junge Touristen würden sich deshalb inzwischen gerne im Reisebüro beraten lassen.

Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet, sind laut dem SRV boomende Asien-Reisen. Der Preiskrieg unter den Airlines führe zu sehr günstigen Preisen, sagte Kunz. Ohnehin seien die Flugverbindungen wichtig für den Erfolg einer Destination. So hätten neue Direktflüge zwischen der Schweiz und Island oder Costa Rica mehr Schweizer in diese Länder gelockt.

(SDA)