Im Vergleich zu Rübenzucker aus der EU belaste die Herstellung von Schweizer Zucker die Umwelt rund 30 Prozent weniger, heisst es in der Studie, die von der Schweizer Zucker AG in Auftrag gegeben und am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Entscheidend seien dabei der Anbau und die Verarbeitung der Zuckerrüben. Beide zusammen trügen rund 95 Prozent zum gesamten Umweltfussabdruck des Rübenzuckers bei.

So schneide die Schweiz insbesondere wegen der höheren Felderträge im Anbau und der Zuckerausbeute in den Fabriken besser ab, als die EU. Ausserdem werde im Schweizer Rübenanbau weniger Dünger auf den Feldern verteilt. Und die Schweizer Fabriken wiesen eine höhere Energieeffizienz auf, weil sie vorwiegend auf Erdgasfeuerungen setzten, im Gegensatz zur EU, die Steinkohle und Schweröl benütze.

Auch verglichen mit dem Bio-Rohrzucker aus Paraguay weise der Schweizer Bio-Rübenzucker einen um 37 Prozent tieferen Umweltfussabdruck aus, schreiben die Autoren weiter. Als Grund nennt die Studie auch hier die besseren Felderträge in der Schweiz und die höhere Zuckerausbeute.

Auch bei der Verarbeitung der Rüben hätten die Schweizer Fabriken besser abgeschnitten, dies obwohl in Paraguay der Energiebedarf durch erneuerbare Nebenprodukte gedeckt werde. Miteinbezogen wurden schliesslich auch noch die sozialen Risiken beim Anbau. Auch aus dieser Perspektive sei das Resultat eindeutig zugunsten des Schweizer Zuckers ausgefallen.

Den sozialen Aspekt hatte die Schweizer Klimaschutzstiftung myclimate im Jahr 2009 nicht untersucht. Bei allen anderen Punkten kamen die Forscher bei einem Vergleich der Treibhausgasemissionen bei der Produktion von Rübenzucker in der Schweiz mit Rohrzucker in Paraguay allerdings zum gegenteiligen Ergebnis.

Der Bio Max Havelaar Zucker aus Paraguay schnitt bei dieser Untersuchung - trotz des Transports per Schiff - mit Abstand am besten ab. Als Grund dafür gab myclimate an, dass der Anbau von Zuckerrohr erstens viel weniger aufwändig sei als derjenige der Zuckerrübe, und dass dazu ausserdem kein Dünger, keine Pestizide und auch kaum Maschinen benötigt würden.

Dazu komme, dass die Wärme und der Strom, die bei der Verarbeitung von Rübenzucker in der Fabrik eingesetzt würden, beim Rohrzucker aus den Zuckerrohrabfällen gewonnen werden könne und damit klimaneutral sei. Beim Rübenzucker hingegen seien die Produzenten auf fossile Energieträger angewiesen.

(SDA)