Mit der Übung solle die Bereitschaft des Iran verdeutlicht werden, auf die "Bedrohungen" und die "erniedrigenden Sanktionen" der USA zu reagieren, erklärte die Eliteeinheit.

Laut der auf der Internetseite veröffentlichten Liste handelt es sich bei den eingesetzten Raketen um solche mit einer sehr kurzen Reichweite von 75 Kilometern. Getestet werden demnach auch Radarsysteme, Kommando- und Kontrollzentren sowie Strategien der Cyber-Krigesführung. Die Übung findet demnach in der nordöstlichen Provinz Semnan statt.

Die US-Regierung hatte am Freitag neue Strafmassnahmen gegen Teheran verhängt, wenige Tage nach dem Test einer iranischen Mittelstreckenrakete. Die Strafmassnahmen betreffen 25 Firmen und Einzelpersonen im Iran und in China, die nach Einschätzung der USA das iranische Raketenprogramm und die Revolutionsgarden unterstützen.

Der Iran reagierte erbost und kündigte seinerseits Vergeltungsmassnahmen gegen "US-Personen und -Firmen" an, die eine "Rolle bei der Gründung und Unterstützung von Terrorgruppen in der Region" gespielt hätten. Eine Liste mit Namen werde später veröffentlicht, hiess es.

Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif schrieb am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter, Teheran werde "niemals einen Krieg anzetteln". Das Land sei unbeeindruckt von den Drohungen, denen es ausgesetzt sei. "Wir werden niemals unsere Waffen gegen irgend jemanden erheben, ausser zur Selbstverteidigung", erklärte Sarif. "Wir werden sehen, ob diejenigen, die sich beschweren, dasselbe sagen können."

Der Iran ist eines der sieben mehrheitlich muslimischen Länder, die von dem vorübergehenden US-Einreiseverbot betroffen sind, das Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche verhängt hatte. Am Samstag bezeichnete US-Verteidigungsminister James Mattis die Regierung in Teheran während eines Besuchs in Tokio als den "grössten staatlichen Sponsor von Terrorismus".

Trump hat wiederholt das von den fünf UNO-Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien sowie Deutschland mit Teheran abgeschlossene Atomabkommen mit dem Iran kritisiert, das vergangenes Jahr nach jahrelangen Verhandlungen in Kraft getreten war. Es verpflichtet Teheran dazu, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen die Strafmassnahmen gegen das Land schrittweise aufgehoben werden.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen zueinander unterhalten, haben seit Trumps Amtsantritt erheblich zugenommen.

(SDA)