Ein Zusammenschluss hätte zwar durchaus seinen Reiz gehabt, man habe sich aber nicht auf die Bedingungen dafür einigen können, heisst es in dem Statement.

"Wir haben immer gesagt, dass - unter geeigneten Bedingungen - ein Zusammenschluss von T-Mobile mit einem anderen Unternehmen Kunden zusätzliche Vorteile und allen Aktionären Wertsteigerungs-Perspektiven bieten kann. Diese Bedingungen waren hier nicht zu erreichen", erklärte Telekom-Vorstandschef Tim Höttges nach dem Aus der Fusionsverhandlungen.

Wochenlang hatten Spekulationen um eine Fusion der beiden US-Branchenschwergewichte die Finanzmärkte auf Trab gehalten. Ein Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen gehabt: T-Mobile ist der drittgrösste US-Mobilfunker und war an der Börse zuletzt fast 50 Milliarden Dollar wert. Sprint ist die Nummer Vier im Markt und bringt es auf einen Börsenwert von mehr als 26 Milliarden Dollar.

Laut übereinstimmenden Medienberichten waren die Verhandlungen zuletzt ins Stocken geraten. Ein Grund soll gewesen sein, dass sich die japanische Sprint-Mutter Softbank bei den Eigentümerverhältnissen der fusionierten Gesellschaft nicht mit der Rolle des Junior-Partners abfinden wollte.

Sprint und T-Mobile hatten bereits 2014 einen Fusionsversuch unternommen, der an Einwänden der US-Kartellbehörden gescheitert war. Damals hatte Sprint die Kontrollmehrheit und damit das Sagen bei der fusionierten Gesellschaft haben sollen. Seitdem haben sich die Kräfteverhältnisse jedoch stark verschoben: T-Mobile wuchs deutlich stärker und hat Sprint nach Marktanteil und Börsenwert überholt.

Im Bonner Telekom-Konzern hat sich die US-Tochter in den letzten Jahren von einem teuren Sorgenkind, in dessen Expansion viel Geld gesteckt wurde, zu einem wichtigen Umsatztreiber entwickelt. Trotzdem sind die US-Telekom-Platzhirsche Verizon und AT&T ein vielfaches grössere, deshalb wäre ein Zusammengehen mit dem ins Hintertreffen geratenen Wettbewerber Sprint für T-Mobile durchaus attraktiv.

(SDA)