Der Gründer von Hayman Capital Management im texanischen Dallas legt einen neuen Fonds auf, der unterrichteten Kreisen zufolge auf die Auflösung der Bindung des Hongkong-Dollar an den Greenback wetten wird.

Bass, bekannt für seine vorausschauende Positionierung gegen Subprime-Hypotheken vor der Finanzkrise 2008, wolle über Optionskontrakte das Vermögen des neuen Fonds um das 200-fache hebeln, sagten die Personen, die über diese vertraulichen Informationen nur unter Zusicherung ihrer Anonymität sprachen.

Die Strategie sei darauf ausgerichtet, enorme Gewinne zu erzielen, wenn Hongkongs Währung gegenüber dem Dollar fällt, hiess es weiter. Allerdings würden die Investoren ihr gesamtes Geld verlieren, wenn die Kopplung nach 18 Monaten immer noch intakt ist.

Es ist unklar, wie viel Geld er für diese Alles-oder-Nichts-Wette aufbringen konnte. Bass lehnte eine Stellungnahme ab.

Selbst für Bass ist das ein gewagtes Geschäft. Er profitierte zwar reichlich von der Subprime-Krise, hatte seither aber weniger Erfolg mit seinen Doomsday-Rufen auf alles Mögliche von japanischen Staatsanleihen bis hin zum chinesischen Yuan.

Zahlreiche Wetten gegen die Dollar-Bindung

Nun nimmt der 50-jährige Investor den Hongkong-Dollar ins Visier und setzt darauf, den Niedergang der Bindung an den US-Dollar zeitlich bestimmen zu können. Dabei hat die Dollar-Bindung seit ihrer Einrichtung 1983 wiederholt spekulative Angriffe überstanden und namhafte Investoren auf dem falschen Fuss erwischt, darunter auch George Soros.

Bass, ein lautstarker Kritiker der Kommunistischen Partei Chinas, schrieb in einer Gastbeitrag für Newsweek letzten Monat, dass Hongkong zum “Ground Zero für den ideologischen Konflikt zwischen Demokratie und hartnäckigem chinesischem Kommunismus” geworden sei. Vor Gefahren für die Dollar-Bindung warnt er aber schon seit etwas über einem Jahr.

Seinen Fonds lanciert Bass nun in Zeiten extremer politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen. Die Coronavirus-Pandemie und Proteste gegen die Regierung haben Hongkong in die tiefste Rezession Beginn der Datenerfassung abrutschen lassen. Und die Entscheidung Pekings vom vergangenen Monat, die umstrittenen nationalen Sicherheitsgesetze in der Sonderverwaltungszone einzuführen, schürt Angst vor Kapitalflucht und potenziell schädigenden US-Sanktionen.

Bass sagte zu potenziellen Anlegern, dass der Hong Kong Opportunities Fund, LP-Prodigious Series am 1. Juni aufgelegt werden soll, wie eine informierte Person berichtet. Er habe eine 64-fache Rendite in Aussicht gestellt, wenn die Währung um 40 Prozent sinkt.

Investoren können aus dem neuen Fonds von Bass zwei Jahre lang keine Mittel abziehen, und es fällt eine einmalige Verwaltungsgebühr von 2 Prozent an, so die mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Hinzu kommt eine Performancegebühr von 15 Prozent, die auf 20 Prozent steigt, wenn die Nettorendite des Fonds 100 Prozent übersteigt.

(Bloomberg)