Der französische Versicherungskonzern Covea greift nach dem Bermuda-Rückversichererer PartnerRe - einem Insider zufolge für umgerechnet neun Milliarden Dollar. Der bisherige Eigentümer von PartnerRe, die börsennotierte Exor-Holding der italienischen Unternehmerfamilie Agnelli, bestätigte am Sonntag exklusive Verhandlungen mit Covea, einem der grössten Sach- und Unfallversicherer Frankreichs. Ob es zum Verkauf komme, sei aber noch ungewiss. "Das ist keine Frage von Tagen, aber solche Gespräche dauern nicht Monate", sagte der Insider.

Exor hatte PartnerRe erst 2016 in einer Bieterschlacht für 6,9 Milliarden Dollar gekauft, um die Beteiligungen der Familie zu diversifizieren. Die Agnellis kontrollieren über Exor auch den Autobauer Fiat Chrysler, der vor der Fusion mit dem französischen Rivalen PSA steht, den Sportwagenbauer Ferrari und den Landmaschinen-Hersteller CNH (Iveco, Case, New Holland). Über die Gespräche zwischen Exor und Covea hatte als erstes das Fachmagazin Insurance Insider berichtet.

Auch Covea bestätigte Gespräche mit Exor über PartnerRe. Das Unternehmen ist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit organisiert und nicht börsennotiert. Im vergangenen Jahr hatten die Franzosen vergeblich versucht, den Rückversicherer SCOR zu schlucken. Vorstandschef Thierry Derez hatte aber bereits damals klargemacht, dass er versuchen werde, einen anderen Rückversicherer zu kaufen.

Bisher erwirtschaftet Coveau fast 90 Prozent seines Prämienvolumens von 17 Milliarden Euro in Frankreich. Rückversicherer sind aber international aktiv. Erst 2018 hatte sich der französische Versicherer AXA den Rückversicherer XL Group einverleibt, der ebenfalls seinen Sitz auf Bermuda hat.

(Reuters)