Georg Fischer gibt Gas. Die Aktie des Industriekonzerns notiert derzeit auf dem höchsten Stand seit Anfang Juni 2011. Die diesjährige Performance überzeugt mit einem Plus von 43 Prozent. Alleine seit Ende Juni hat das GF-Papier seinen Wert um einen Drittel gesteigert, das ist dreimal so viel wie der Swiss Performance Index (SPI) im selben Zeitraum.

Im ersten Halbjahr 2013 konnte Georg Fischer den Gewinn, bei leichtem Umsatzrückgang, steigern. Damit hatten die Schaffhauser die Analystenerwartungen beim Umsatz zwar verfehlt, beim Gewinn jedoch übertroffen. Der Umsatzrückgang ging vor allem zu Lasten des Automotive-Bereichs, der unter der wirtschaftlichen Flaute in Europa litt. Trotz des schwierigen Umfelds im Automobilmarkt zieht Georg Fischer aber immer wieder Grossaufträge an Land. So wurde im Juni ein 400-Millionen-Deal mit Audi vermeldet.

Umso wichtiger ist die globale Ausrichtung des Unternehmens. Georg Fischer macht mittlerweile 41 Prozent des Gesamtumsatzes ausserhalb Europas. Das Ziel ist, diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen.

Zuversichtliches Management

Dem harzigen Automotive-Bereich steht ein Wachstum in den anderen zwei Geschäftsfeldern, der Herstellung von Rohrleitungssystemen und Werkzeugmaschinen gegenüber. In der Türkei und im Mittleren Osten konnten diesbezüglich in diesem Jahr vielversprechende Akquisitionen getätigt werden.

Für den Rest des laufenden Geschäftsjahres ist GF zuversichtlich und erwartet ein "vergleichbares Ergebnis wie in der ersten Jahreshälfte", wie das Management jüngst mitteilte. Einen Schritt in diese Richtung hat GF am Dienstag getan. Mit einem Lizenz- und Partnerschaftsvertrag mit dem japanischen Unternehmen Riken macht sich GF für den globalen Markt attraktiver.

Die Analysten von J. Safra Sarasin bestätigten darauf ihr "Buy"-Rating für die Aktie. Findet Europas Wirtschaft zu solidem Wachstum zurück, profitiert davon auch die Autoindustrie und ihre Zulieferer, zu denen neben Georg Fischer auch Autoneum und Komax zählen. Beide Aktien befinden sich auf Mehr-Jahres-Höchstständen.

Ob sich beim aktuellen Höchststand ein Investment in die GF-Aktie immer noch lohnt, beurteilen die Analysten sehr unterschiedlich. Die Vontobel-Experten glauben, die Aktie habe ihren Zenit bereits überschritten und geben zur Zeit ein Kursziel 465 Franken an. Die CS hingegen setzt mit einer Prognose von 580 weiterhin auf einen GF-Höhenflug.

Als Richtwert für Investoren kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis herhalten. Dieses steht für GF bei 12 für 2014, was noch nicht übermässig hoch ist.