Nachdem die AMS-Aktien im frühen Handel bis auf 39,14 Franken geklettert waren, fielen sie im Nachmittagshandel drastisch ab und schlossen mit einem Minus von 22 Prozent nahe am Tagestief bei 29,85 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) verlor gegenüber dem Schlussstand vom Freitag 1,1 Prozent.

Beobachtern zufolge gibt es schon eine ganze Weile Anhaltspunkte, wonach der Absatz der neuen iPhone-Modelle beim AMS-Grosskunden Apple hinter den Erwartungen zurückbleibt. Erst Anfang November berichtete die japanische Nachrichtenagentur Nikkei von Plänen der beiden Zulieferer Foxconn und Pegatron, die Produktionslinien für das iPhone XR nicht weiter auszubauen.

Die Umsatz- und Gewinnwarnung des Zulieferers Lumentum bilde nun den vorläufigen Höhepunkt, so heisst es seitens hiesiger Beobachter. Nachdem ein nicht namentlich genannter Grosskunde materiell weniger Komponenten abruft, rechnet Lumentum im laufenden vierten Quartal noch mit einem Umsatz zwischen 335 und 355 Millionen Dollar nach zuvor 405 bis 430 Millionen Dollar. Die Zielbandbreite für den Gewinn je Aktie reduziert der Zulieferer auf 1,15 bis 1,34 Dollar von zuvor 1,60 bis 1,75 Dollar.

Lumentum gilt als einer der Hauptlieferanten von Laser-Sensoren für die 3D-Gesichtserkennungsfunktion beim iPhone X sowie bei den drei neuen iPhone-Modellen. Da auch AMS Komponenten für diese Funktion beiträgt, werden nun negative Rückschlüsse auf den hiesigen Sensorenhersteller gezogen.

Mit einem Minus von fast 62 Prozent seit Anfang Januar zählen die Aktien von AMS an der Schweizer Börse zu den Schlusslichtern in diesem Jahr. Erst in der zweiten Oktober-Hälfte wurden die Papiere für einen eher vorsichtigen Margenausblick für das Schlussquartal mit Kursverlusten abgestraft.

(AWP)