Der Leitindex SMI markierte im frühen Handel ein neues 12-Monate-Hoch und notiert auf einem Niveau, das zuletzt Anfang Januar 2016 gesehen wurde. Gestützt werde die Stimmung von den grundlegend positiven Konjunkturerwartungen und positiven Vorgaben, heisst es.

Die deutschen Produzentenpreise verbuchten den stärksten Anstieg seit fünf Jahren und befeuerten damit die Erwartung eines Inflationsschubs auch in der Euro-Zone. Am Nachmittag könnten noch die Daten zum Konsumentenvertrauen in der EU für Impulse sorgen. Wenig Neues wird unterdessen am Berichtstag aus den USA erwartet, wo am "Presidents Day" die Börsen geschlossen bleiben. Auch das Warten auf konkrete Einzelheiten des von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellten Steuerprogramms geht weiter, sorgt aber immerhin für die positive Grundstimmung.

Der SMI notiert gegen Mittag 0,1% höher bei 8517 Punkten (Tageshoch 8536). Der 30 Titel umfassende SLI, in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten ist, gewinnt 0,5% auf 1354 Zähler und der breite SPI 0,2% auf 9324 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 25 im Plus und 5 im Minus.

Grossbankenaktien gesucht

Gefragt zeigen sich weiter die Valoren der Grossbanken. CS (+1,7%) sind stärkste Gewinner und schliessen damit an den positiven Trend der Vorwoche an. Auch UBS (+1,5%) legen deutlich zu. Die Bank stösst die Dienstleistungen in der Fondsadministration in Luxemburg und in der Schweiz an das US-Unternehmen Northern Trust Corporation ab. Die Transaktion mache Sinn, habe aber weder die Grössenordnung noch die strategische Dimension, um den Aktienkurs spürbar beeinflussen zu können, heisst es von Analystenseite.

Auch die Assekuranzen bewegen sich mit Bâloise, Swiss Life (je +1,0%), Zurich und Swiss Re (je +0,6%) allesamt im Plus. Auch Zykliker wie Lafarge-Holcim (+1,0%) oder die Uhrenwerte Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,5%) legen zu. Nach Zahlen in der Vorwoche zeigen sich auch Sonova (+0,9%) fester, ebenso wie Dufry (+0,8%).

Die Schwergewichte bremsen dagegen den SMI. Roche (GS +0,1%) hat am Wochenende Daten zu einer Phase-III-Studie zu Tecentriq in Kombination mit Avastin zur Behandlung einer Form von Nierenkrebs veröffentlicht. Die Analysten werten die Daten nur leicht positiv, da es sich um einen relativ kleinen Markt handle.

Nestlé geben nach geplatztem Unilever-Deal wieder nach

Klare Abgaben verzeichnen Nestlé (-0,8%). Bei den Valoren hatte am Freitag das milliardenschwere Gebot von Kraft-Heinz für Unilever für Fantasie bei den Investoren und Kursauftrieb gesorgt und damit die negativen Reaktionen nach der Vorlage der Jahreszahlen ausgeglichen. Mit dem nun erfolgten Rückzug der Offerte durch den US-Konzern büssen die Nestlé-Aktien einen Teil der Gewinne wieder ein, hiess es bei Händlern.

Auch Novartis (-0,5%), Clariant (-0,3%) und Galenica (-0,1%) notieren tiefer. Die volatilen Aryzta (-2,4%) bilden das Schlusslicht unter den Bluechips.

Am breiten Markt legen Basilea (+1,4%) nach Zahlen zu. Im Vorjahr hatte das Unternehmen die Einnahmen gesteigert und den Betriebsverlust verringert. Der Ausblick fällt optimistisch aus. Das Unternehmen will die Produktverkäufe steigern und das zweite Standbein Onkologie ausbauen.

Burckhardt tauchen nach Kurzarbeit-Ankündigung

Für die Aktien von Temenos (+2,0%, 75,45 Franken) haben im Nachgang der Zahlen sowohl die CS (auf 86 von 75 Franken) als auch Goldman Sachs (auf 80 von 78 Franken) die Kursziele angehoben. Die Resultate für das vierte Quartal hätten die Erwartungen bei den Lizenzeinnahmen und beim Umsatz übertroffen.

Burckhardt Compression (-7,8%) führt aufgrund der schwachen Nachfrage nach Kompressoren am Standort Winterthur Kurzarbeit ein. Betroffen sind rund 200 der insgesamt 700 Mitarbeiter.

Aevis (+1,1%) hat bei seiner Offerte für Lifewatch (+1,2, 12,95 Franken) den Angebotsprospekt vorgelegt. Demnach werden die Aktien des Telemedizinanbieters zwischen 12,40 und 13,60 Franken bewertet.

(AWP)