Die Vorgaben der wichtigen Leitindizes in den USA und in Asien sind leicht positiv, haben etwa die US-Indizes nach Handelsschluss in Europa noch etwas zugelegt.

Von diesem Schwung kann der Schweizer Markt nicht viel mitnehmen. Die Augen richten sich diverse Jahresresultate. So legte heute der Backwarenhersteller Aryzta seine Zahlen vor, die wenig Anklang finden. Zudem berichteten zahlreiche Unternehmen aus dem breiten Markt über ihren Geschäftsgang 2016.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,09% höher bei 8'677,68 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 0,06% auf 9'562,94 Zähler zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt hingegen hauchdünn um 0,01% auf 1'375,46 nach. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 16 im Plus, zehn im Minus und vier unverändert.

Aryzta stürtzt ab

Bei den Blue Chips fallen die Titel von Aryzta um satte 9,0%. Der Backwarenhersteller enttäuschte mit einem Umsatzrückgang und einem Betriebsgewinn unter den Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens). Für Gesprächsstoff sorgt in Marktkreisen vor allem die Aussetzung des noch im Januar anlässlich einer Gewinnwarnung überarbeiteten Ausblicks für das Fiskaljahr 2016/17. Die Führungsmannschaft um CEO Owen Killian wird nun bereits im März, statt wie früher kommuniziert erst im Juli abtreten.

Angeführt wird das Kurstableau von Galenica (+0,7%). Anleger positionieren sich im Vorfeld der morgigen Medienkonferenz. Wichtiger als die Zahlen für 2016, ist die erwartete Antwort auf die Frage, wann die Aufspaltung in den Pharma- (Vifor Pharma) und den Apotheken- und Logistikteil (Galenica Santé) stattfinden wird. Dabei wird immer lauter darüber spekuliert, die Loslösung könnte bereits am Dienstag kommuniziert werden.

Auf der Gewinnerseite stehen zudem baunahe Werte: LafargeHolcim legen um 0,7% und Sika um 0,5% zu. Geberit hingegen notieren am Vortag der Ergebnispublikation unverändert.

Zulegen können auch die Luxus- und Uhrenvaloren von Swatch (+0,5%) und Richemont (+0,3%). Händlern zufolge profitieren die beiden Unternehmen mit starker Fertigungsbasis im Inland einerseits von dem zuletzt etwas schwächeren Franken und andererseits von der verbesserten Stimmung im wichtigen Abnehmermarkt Hong Kong.

Praktisch unverändert notieren die Titel von ABB (-0,04%). Damit können die Valoren nicht von der Meldung profitieren, dass der finanzielle Schaden aus dem Betrugsfall in Südkorea mit 73 Mio USD etwas geringer ausfallen wird, als vor rund drei Wochen bei Bekanntgabe des Falles befürchtet. Der Grund ist eine Versicherungsdeckung in der Höhe von 30 Mio USD. Die Revisionsgesellschaft Ernst & Young rügt das Verhalten von ABB und stellt eine ungenügende Kontrolle fest.

Die Schwergewichte verzeichnen keine grosse Bewegungen. Während die Pharmavaloren Roche und Novartis je 0,3% zulegen, notieren Nestlé mit +0,1% knapper im grünen Bereich. Der Nahrungsmittelkonzern hat den Nudelskandal in Indien gemäss Asien-Chefin Wan Ling Martello gut verdaut. Gemäss einem Interview in der Wochenendpresse sei das Vertrauen in die betroffene Marke Maggi gestiegen und der Marktanteil betrage wieder 60%.

Unter Druck stehen derweil Finanzwerte, so büssen etwas Credit Suisse 0,8% und UBS 0,9% ein.

Im breiten Markt legen Belimo (+0,9%) zu. Gut angekommen sind die Gewinnzahlen, die der Hersteller für Antriebslösungen im Gebäudebereich präsentierte und die erhöhte Dividende. Ein Analyst lobt das "ansprechende Wachstum" und die "verbesserte EBIT-Marge".

Helvetia verlieren 3,9%, nachdem der Versicherer den Gewinn 2016 steigerte, dieser lag trotzdem etwas unter den Erwartungen. Am Markt ist aber vor allem von Gewinnmitnahmen die Rede, zumal die Titel im Vorfeld der Jahreszahlen neue Rekordmarken gesetzt haben.

(AWP)