Der 35 Milliarden Dollar schwere Fonds von Paul Singer nahm bis Ende Juni 3,4 Milliarden Dollar in die Hand, um bei sechs Unternehmen einzusteigen und dort seine Forderungen anzumelden, wie aus einer vergangene Woche veröffentlichten Erhebung der Investmentbank Lazard hervorgeht.

Insgesamt ist Elliott mit 17,4 Milliarden Dollar bei börsennotierten Firmen investiert. Der Hedgefonds ist unter den grossen aktivistischen Investoren aus den USA einer der wenigen, die auch in Europa Ausschau nach Unternehmen halten, bei denen sie etwas bewegen können.

Unter anderem hat sich Elliott im Frühjahr bei SAP eingekauft und seine Beteiligung an Bayer öffentlich gemacht, über die seit längerem spekuliert worden war. Mehr Kampagnen als Elliott fuhr nach den Daten von Lazard im ersten Halbjahr nur Starboard Value von Jeffrey Smith, der aber nur 1,5 Milliarden Dollar dafür investierte. Der europäische Investor Cevian, der noch vor Elliott bei ThyssenKrupp eingestiegen war, rangiert mit einem eingesetzten Kapital von zehn Milliarden Dollar weltweit auf Platz vier.

Die zehn grössten aktivistischen Investoren hielten Ende Juni Aktien im Wert von 82,2 Milliarden Dollar an Unternehmen. Das sind 6,7 Milliarden mehr als drei Monate zuvor. Die Welle solch aggressiver Fonds schwappt seit zwei Jahren aus den USA auch in andere Teile der Welt.

Im ersten Halbjahr entfielen 45 Prozent des investierten Kapitals auf Ziele ausserhalb der USA, ein Jahr zuvor waren es erst 37 Prozent. In Europa fuhren Aktivisten von Januar bis Juni aber nur noch 19 Attacken auf Unternehmen; 2018 waren es insgesamt 58.

(Reuters)