Die Jagd nach Rendite treibt immer seltsamere Blüten. Während der amerikanische Aktienmarkt von einem Rekord zu nächsten klettert, sind die dortigen Zinsen weit unter den Stand von Anfang Jahr gefallen. Noch extremer gestaltet sich die Situation in Europa, wo sich mit Anleihen kaum noch etwas verdienen lässt.

In einer Strategiestudie schreibt JP Morgan, dass Anleger in Zukunft grundsätzlich mit tieferen Renditen rechnen müssen. Die Studienverfasser raten der eigenen Anlagekundschaft allerdings entschieden davon ab, im grossen Stil auf Aktien auszuweichen.

Ihr Erfolgsrezept lautet: Nicht nur selektiver, sondern auch aktiver anlegen.

So lässt sich noch Geld verdienen

Wie die Strategen richtig schreiben, hat die grosszügige Zins- und Geldpolitik führender Zentralbanken in den vergangenen fünf Jahren nahezu alle Anlageklassen aufgebläht. Dadurch hätten sich die Renditemöglichkeiten spürbar eingetrübt.

Es hätten zwar alle Anlageklassen gleichermassen von der Liquiditätsschwemme profitiert. Gleichzeitig habe aber die Korrelation zwischen den verschiedenen Anlageklassen und Ländern nachgelassen. Das schaffe wiederum Gelegenheiten.

Solche machen die Studienverfasser derzeit vor allem bei den Rohstoffen aus, wo sie nach dem mässigen Abschneidern der letzten Monate gute Kaufgelegenheiten sehen. Auch bei den Aktien machen die Experten noch immer Aufwärtspotenzial aus. Die Strategen setzen ihren Schwerpunkt allerdings bei Aktien aus den Schwellenländern sowie auf Titel, welche von in Zukunft grösseren Kursschwankungen profitieren.

Keine Angst vor einem Rückschlag

Vorsichtig bleiben sie hingegen im Bereich der Festverzinslichen. Dabei geben sie Anleihen aus dem Euroraum gegenüber solchen aus Grossbritannien und den USA weiterhin den Vorzug.

Die Angst vor einer sowohl die Aktien- als auch die Anleihenmärkte in Mitleidenschaft ziehenden Korrektur teilen die Strategen von JP Morgan nicht. Bei den Zinsen und Renditen setze eine Gegenbewegung für gewöhnlich nur sehr langsam ein.