In den letzten Wochen und Monaten stand der Schweizer Aktienmarkt hoch in der Gunst der Investoren. Der breit gefasste Swiss Performance Index steht mittlerweile zwar unter seinen Höchstständen von Mitte Mai. Seit Jahresbeginn bringt es das Börsenbarometer aber dennoch auf ein beachtliches Plus von 17 Prozent. Damit gehört der Schweizer Aktienmarkt zu den besten in ganz Europa.

Geht es nach den Experten von Nomura, ist damit allerdings Schluss. In einer Strategiestudie zu den europäischen Aktienmärkten rät das Bankinstitut der Anlagekundschaft gezielt zum Verkauf von Schweizer Aktien. Die Studienverfasser gehen sogar noch einen Schritt weiter und empfehlen am Schweizer Aktienmarkt Baisseengagements einzugehen, um mit dem Verkaufserlös deutsche und italienische Aktien zu kaufen.

Schweizer Aktienmarkt mit ungünstiger Sektorenzusammensetzung

Als Grund für die Empfehlung führt man bei Nomura die vergleichsweise stolze Bewertung an. Unter den 12 grössten europäischen Börsenplätzen sei die Schweiz der zweitteuerste. Nur Dänemark sei höher bewertet, was allerdings auf die hohe Gewichtung des Pharmakonzerns Novo Nordisk zurückzuführen sei.

Ausserdem weise der Schweizer Aktienmarkt eine ungünstige Sektorenzusammensetzung auf, so die Strategen. Anders als Deutschland habe die Schweiz einen vergleichsweise hohen Anteil an Aktien aus den Bereichen nicht-zyklischer Konsum und Gesundheit. Gerade für diese beiden Sektoren gibt sich Nomura vorsichtig.

Die Situation in Europa beruhige sich zusehends, weshalb sich konjunkturunabhängige Aktien aus den Bereichen nicht-zyklischer Konsum und Gesundheit anders als in der Vergangenheit unterdurchschnittlich entwickeln sollten. Grundsätzlich gelte dies für den gesamten Schweizer Aktienmarkt, könne sich dieser doch vor allem in unsicheren und von Krisen geplagten Zeiten in Szene setzen.

Die Strategen von Nomura rechnen daher mit einer Aufholjagd des deutschen und des italienischen Aktienmarktes gegenüber Schweizer Börse.