Man sei auf die deutsche Finanzaufsicht Bafin zugegangen, um den Sachverhalt zu klären, teilte das soziale Netzwerk für Reiche am Freitag in einem Communiqué mit. Die Bafin hatte am Vortag eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Marktmanipulation eingeleitet.

Sie habe Anhaltspunkte, dass im Rahnen von Kaufempfehlungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht würden, hatte Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Donnerstagnachmittag in einem Communiqué bekannt gegeben. Die Aktien von Asmallworld würden derzeit in Email-Börsenbriefen zum Kauf empfohlen, schrieb die Bafin. Vor diesen Kaufempfehlung werde gewarnt.

Diese Ankündigung brachte die an der Schweizer Börse kotierten Aktien zum Absturz. Bei Handelsende hatten die Titel von Asmallworld 28 Prozent ihres Wertes verloren.

Rechtliche Schritte

Asmallworld reagiert betroffen: Das Unternehmen "möchte ausdrücklich festhalten, dass die Untersuchung sich nicht gegen die Asmallworld AG richtet, sondern einzig gegen unpräzisierte Drittparteien". Bis jetzt sei es unklar, auf welchen Börsenbrief sich die Bafin beziehe. Asmallworld sei auf die Bafin "zugegangen, um den Sachverhalt zu klären, und behält sich rechtliche Schritte vor".

"Es ist für uns sehr schmerzhaft und unverständlich, dass wir als Unternehmen mit einem negativen Sachverhalt in Verbindung gebracht werden, auf welchen wir keinen Einfluss haben", erklärte Asmallworld-Chef Jan Luescher nun am Freitag im Communiqué: "Uns liegt viel daran, diese Irritation durch Drittparteien so schnell wie möglich zu beseitigen. Wir unterstützen die Aufforderung der Bafin, dass sich Anleger aus seriösen Quellen über unser Unternehmen informieren sollen, wie beispielsweise über unsere eigene Investor Relations Seite oder die Finanzpresse".

Starkes Wachstum

Zudem unterstreicht Luescher, "dass wir als Unternehmen weiterhin auf Kurs sind, die operativen Ziele für das laufende Jahr zu erreichen". Asmallworld könne auf ein starkes Wachstum im ersten Quartal zurückblicken. Zahlen nannte die Firma keine.

Asmallworld hatte erst am Vortag die Unterzeichnung einer Kauf-Option-Vereinbarung für eine Luxus-Reise-Community bekannt gegeben. Laut der Call-Options-Vereinbarung könne Asmallworld bis zum 30. November 2018 die Gesellschaft vollständig übernehmen, hiess es.

Asmallworld ist ein privates soziales Netzwerk mit derzeit rund 28'500 Mitgliedern. Kerngeschäft des Unternehmens mit Sitz in Zürich ist der Betrieb der gleichnamigen Plattform. Der Börsengang an der Schweizer Börse SIX von Asmallworld hatte erst am 20. März 2018 stattgefunden. Zudem ist Asmallworld in Deutschland an den Börsen Frankfurt am Main (inkl. Xetra), Stuttgart, Tradegate und Quotrix in den Freiverkehr einbezogen. In Frankfurt ist die Preisfeststellung allerdings bereits seit dem 3. April bis auf weiteres ausgesetzt.

(AWP)