Denkt man etwas klischeehaft an die Schweiz, kommen einem Berge, Uhren, Käse und Schoggi in den Sinn. Beim Stichwort Schweizer Wirtschaft tauchen Pharmakonzerne und Banken vor dem innere Auge auf.

So ergeht es offenbar auch den cash-Lesen, die an der Umfrage zu den beliebtesten Aktiensektoren mitgeklickt haben. Von über 2300 Teilnehmern sprach sich in einer Umfrage zu acht Branchen, in der nur eine Nennung möglich war, ein Viertel der Stimmen für Pharma aus.

Die Aura von Erfolg und Solidität, die die Weltkonzerne Roche und Novartis umgibt, verfehlt ihre Wirkung nicht. Kein Wunder, haben die Titel in diesem Jahr 30 Prozent (Novartis) bzw. 8 Prozent (Roche-Bon) zugelegt.

Erstaunlich ist schon eher, dass sich auf Platz zwei der Beliebtheitsskala die Banken befinden. 22 Prozent der Befragten vertrauen den Geldhäusern. Mit Steuersünderkunden, Handelsskandalen und Milliardenstrafen wegen Rechtsverstössen haben diese eigentlich auch 2014 nicht nur für gute Schlagzeilen gesorgt. Dazu kommt, dass die Aktien von UBS, Credit Suisse und Julius Bär keine wirklichen Renner sind. Offenbar trauen cash-Leser den Banken einiges an Erholungspotenzial zu.

Und nicht zu vergessen sind die Überflieger Überflieger aus dem Small- und Mid-Cap-Bereich. Man denke zum Beispiel an das Finanzboutique Leonteq, deren Papier seinen Wert seit Jahresanfang mehr als verdoppelt hat.

Biotech hat guten Ruf

Hoch in der Gunst liegen die aus Anlegersicht teils ziemlich riskanten und volatilen Aktien der Bio- und Medtech-Unternehmen. Hier eilt der Ruf der basellandschaftlichen Biotechfirma Actelion der Branche voraus: Die Aktie war auch 2014 mit einem Kurssprung von 56 Prozent Klassenbeste im SMI. Actelion zeigte sehr gute Geschäftszahlen und überraschte mit der Umsatzentwicklung des Tracleer-Nachfolgemedikaments Opsumit. Bio- und Medtech erreichen in der cash-Umfrage 15 Prozent Zuspruch.

Die solide Versicherungsbranche erreicht mit 14 Prozent der Stimmen Rang vier. Dort ist die Performance der Aktien recht unterschiedlich. Der Dividendenliebling Zurich ist derzeit 20 Prozent mehr wert als zum Jahresbeginn, während etwa eine Swiss Re vor sich her dümpelt. Swiss Life ist mit 28 Prozent stark gestiegen, während die Bâloise-Gruppe mit 12 Prozent "nur" im Mittelfeld liegt.

Luxus ohne Appeal

Jeder zehnte bekundet, auf den Nahrungsmittel-Sektor zu setzen, womit vor allem Nestlé gemeint sein dürfte. Der Konzern mit Sitz in Vevey hat seinen Börsenwert seit Januar um 10 Prozent gesteigert.

Schlusslichter bilden der Chemiesektor und die Luxusgüterindustrie. Nur je 4 Prozent glauben, dass diese beiden Sparten lohnende Investments bereithalten. Während die Chemiebranche für Anleger traditionell nicht besonders sexy daherkommt, haben die - wie Banken und Pharma - landestypischen Hersteller von Schmuck und Uhren ein gewisses Funkeln verloren. Namentlich Swatch spürt eine Nachfrageschwäche im wichtigen Markt mit chinesischen Kunden. Die Inhaberaktie hat in diesem Jahr satte 24 Prozent verloren.