Der Anteil am gezeichneten Kapital von Europas grösstem Autokonzern liege nun bei 31,9 (bisher 31,4) Prozent, teilte die Familienholding am Dienstag mit. Der Zukauf von stimmrechtslosen Vorzugsaktien im Volumen von rund 400 Millionen Euro unterstreiche das starke Bekenntnis der Porsche SE zu Volkswagen. Der Stimmrechtsanteil liege unverändert bei 53,3 Prozent.

Ein Sprecher der Holding, über die die Familien Porsche und Piech den Wolfsburger Autokonzern kontrollieren, begründete den Zukauf mit dem günstigeren Preis der stimmrechtslosen Papiere und der im Vergleich zu den Stammaktien höheren Liquidität. Ein wichtiger Grund für die Aufstockung dürfte nach Ansicht von Unternehmenskennern sein, dass die Porsche SE bei einem Börsengang der VW-Sportwagentochter Porsche AG stärker von der geplanten Sonderdividende profitiert. Der Schritt zeigt auch, dass die Holding trotz des Ukraine-Krieges mit einem Börsengang rechnet. Zuletzt hatte es geheissen, die Porsche SE könne die Börsenpläne bei einem länger dauernden Krieg womöglich überdenken.

Die mit Volkswagen geschlossene Grundsatzvereinbarung sieht vor, dass die Porsche SE 25 Prozent zuzüglich einer Aktie der Stammaktien an der Porsche AG erwerben soll und damit eine Sperrminorität erhält. Am Kapitalmarkt platziert werden sollen bis zu 25 Prozent der stimmrechtslosen Vorzüge und damit 12,5 Prozent des Gesamtkapitals. Knapp die Hälfte des Erlöses aus dem Börsengang soll als Sonderdividende an alle Aktionäre fliessen. Das von Experten geschätzte Emissionsvolumen von 15 bis 25 Milliarden Euro würde Porsche zu einem der weltweit grössten Börsengänge machen.

Prognose bekräftigt

Den Ausblick für das laufende Jahr bekräftigte das Management. Demnach hält die Porsche SE 2022 angesichts der Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg beim Gewinn sowohl einen Rückgang als auch einen deutlichen Anstieg für möglich. Mit einem Nettogewinn zwischen 4,1 Milliarden Euro und 6,1 Milliarde Euro fällt die Prognosespanne diesmal besonders weit aus. Im ersten Quartal verdoppelte sich der Reingewinn, der sich im Wesentlichen aus der Beteiligung an Volkswagen speist, fast auf 2,1 Milliarden (Vorjahr 995 Millionen) Euro. Die Nettoliquidität lag bei 847 (Ende 2021: 641) Millionen Euro.

(Reuters)