"Wir beginnen mit Porsche, wenn das Ganze dann funktioniert, werden wir es an andere Unternehmen im Konzern abgeben", sagte Porsche-Chef Oliver Blume in Weissach bei Stuttgart. Die VW-Tochter gründet dazu mit dem Zellspezialisten Customcells aus Itzehoe und Tübingen ein Joint Venture namens Cellforce Group. Porsche steckt einen zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt, das ausserdem mit 60 Millionen Euro staatlicher Fördermittel von Bund und Land Baden-Württemberg im Rahmen der EU-Batterieinitiative unterstützt wird.

Leistungsstärkste Batteriezelle

Damit wolle sich Porsche an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle positionieren, erklärte Blume. In der Anode der Zelle soll der Silizium-Anteil von wenigen Prozent auf bis zu 50 Prozent steigen. Das gilt als aussichtsreiche Technik, damit schneller geladen und beschleunigt werden kann. Auch eine länger Reichweite könnte möglich sein. An der Technologie arbeitet auch der US-Elektroautopionier Tesla. Was zunächst als Spezialanwendung für die VW-Luxusmarken wie Bugatti und Lamborghini oder für Porsches Rennwagen gedacht ist, wenn die Fertigung planmässig in kleiner Serie 2024 beginnt, könnte auch ein Massenprodukt werden.

Die kleine Batteriefabrik soll zunächst eine Jahreskapazität von 100 Megawattstunden haben, womit man rund 1000 Fahrzeuge bestücken könnte. Zu den Entwicklungspartnern gehört auch der Chemiekonzern BASF, der hochenergetisches Kathodenmaterial liefert. Bis 2025 soll es bis zu 80 Mitarbeiter geben. "In einem zweiten Schritt können wir nachdenken über eine Giga-Fabrik - der Markt ist mit Sicherheit da", sagte Blume. Das Erproben der im Labor schon entwickelten Batterie im Fahrbetrieb sei die nächste Etappe.

(Reuters)