Autokäufer hatten es die letzten Jahre wahrlich nicht einfach. Erst versperrten die Lockdowns den Weg ins Autohaus. Dann fehlte es wegen des Halbleitermangels an Fahrzeugen. Und für die paar, die es gab, wurden Höchstpreise aufgerufen. Selbst auf dem Gebrauchtwagenmarkt explodierten die Preise.

Nun, da sich endlich die Lieferklemme lockert, verderben steigende Zinsen und horrende Benzin- und Energiepreise den prospektiven Käufern den Spass am langersehnten neuen Vehikel. Zwar erhöhte die Europäische Zentralbank erst per Juli den Leitzins zum ersten Mal seit 11 Jahren.

Doch die Vorboten waren schon im ersten Halbjahr zu spüren: Bei der Finanzsparte von Volkswagen etwa brachen die Leasingverträge um fast ein Fünftel ein.

Das lag wohl teilweise noch an den angespannten Lieferketten, aber die Autobank sagt klar: die höheren Zinsen und die Inflation sind mitverantwortlich für das geringere Volumen. Sie sorgen dafür, dass die Kunden den Kauf des neuen Autos aufschieben und den Leasingvertrag lieber noch einen Monat länger laufen lassen.

Der Rekordgewinn des letzten Jahres wird sich daher bei der Finanzsparte eher nicht wiederholen. Und irgendwann dürfte sich das auch bei den Herstellern selbst zeigen.

(Bloomberg)