Um den Anteil reiner Elektroautos am Absatz wie angekündigt bis 2030 in Europa auf 70 Prozent gegenüber der bisherigen Planung zu verdoppeln, sind Unternehmenskreisen zufolge etwa doppelt soviele Akkus nötig als bisher geplant. Der Bedarf dürfte zum Ende des Jahrzehnts damit bei mindestens 300 Gigawattstunden Speicherkapazität liegen, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Überlegungen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.

Bisher geht der Konzern für den Planungszeitraum bis 2025 von einer Jahreskapazität von mehr als 150 Gigawattstunden für Europa aus. Details der neuen Batteriestrategie wollen Konzernchef Herbert Diess und Technikvorstand Thomas Schmall Insidern zufolge am Montag auf einem im Internet öffentlich übertragenen "Power Day" bekanntgeben. Volkswagen äusserte sich dazu nicht.

Asiatische Lieferanten

Unklar ist noch, wie Volkswagen den zusätzlichen Bedarf decken will. Bisher sichert sich der Konzern die Lieferung von Batteriezellen durch langfristige Verträge mit den asiatischen Lieferanten. Parallel bereitet der Autobauer auch den Einstieg in eine eigene Fertigung vor und hat sich dafür mit dem schwedischen Batteriezellhersteller Northvolt zusammengetan.

Im niedersächsischen Salzgitter soll eine Batteriezellfabrik mit einer Kapazität von anfangs 16 Gigawattstunden entstehen, die 2024 mit der Produktion starten soll. Denkbar ist nach Meinung von Experten, dass VW die Kapazität in Salzgitter gleich zu Beginn aufstockt, seine Bezugsquellen bei Lieferanten ausweitet oder noch stärker in eine eigene Produktion von Akkus einsteigt. 

(Reuters)