Um den nach dem Dieselskandal ohnehin noch angekratzen Ruf zu retten, entschuldigte sich der Autobauer am Mittwoch. Die Tochter "Volkswagen of America" habe eine nationale Marketingkampagne - "auch mit einem Augenzwinkern" - entwickelt, um auf die Offensive in der Elektromobilität und den Marktstart des Elektro-SUV ID.4 aufmerksam zu machen, erklärte der Konzern. Volt ist die Maßeinheit für Stromspannung. Positive Rückmeldungen in den sozialen Medien zeigten, dass dieses Ziel auch erreicht worden sei. "Gleichzeitig bedauern wir, sollten wir in der Wahrnehmung Einzelner über das Kampagnenziel hinausgeschossen sein", erklärte Volkswagen

In den USA hatte die zu Wochenanfang angeblich versehentlich verfrüht bekanntgegebene Umbenennung dafür gesorgt, dass viele Medien darüber berichteten, darunter auch der US-Nachrichtensender CNBC. Für eine solche Werbung müssen Unternehmen sonst tief in die Tasche greifen. VW bestätigte die ab Mai geplante Namensänderung zunächst, äußerte sich aber vorsichtig: "Wir tauschen vielleicht unser K gegen ein T aus, aber was wir nicht ändern, ist das Engagement dieser Marke, erstklassige Fahrzeuge für Fahrer und Menschen auf der ganzen Welt zu bauen", erklärte Scott Keogh, Präsident und CEO von Volkswagen of America in einer Mitteilung.

Darin wurden auch Details der geplanten Veränderungen genannt: "Ab heute wird das neue Branding auf allen Werbemitteln, der Website und den Social-Media-Kanälen des Unternehmens eingeführt." Der Schriftzug "Voltswagen" werde außerdem auf allen Elektromodellen angebracht. Die Mitteilung wurde später aus dem Netz genommen und VW trat den Rückzug an. Die US-Tochter erklärte, die Ankündigung sei "im Geiste des Aprilscherzes gedacht" gewesen, man werde den Namen nicht ändern.

Verärgerte Medien

US-Medien reagierten verärgert. Journalisten fühlten sich von VW hinters Licht geführt, einige gar belogen. Mindestens ein Analyst hatte die Namensänderung zudem in einer Research Note gelobt. "Anscheinend hat niemand im Genehmigungsprozess bei VW gesagt, hey, vielleicht sollten wir die Presse nicht anlügen, angesichts der ganzen, Sie wissen schon, Emissions-Lügen-Sache", schrieb Dawn Kopecki, Senior Editor von CNBC.com, auf Twitter.

Der Vorfall ist die jüngste Kommunikationspanne des Konzerns. Der Wolfsburger Autobauer sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, als er ein als rassistisch empfundenes Werbe-Video für den neuen Golf auf Instagram zurückzog und sich dafür entschuldigte. 

(Reuters)