"Wir haben etwa zehn grosse Schlüsselinvestoren", sagte der neue Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann in einem am Freitag verfügbar gemachten Interview der "Neuen Zürcher Zeitung". Diese hätten mit ihrer Investition viel Geld verloren und seien darüber nicht begeistert. "Aber sie stehen hinter dem Verwaltungsrat und seiner Strategie und erwarten nun Umsetzung, Umsetzung, Umsetzung. Und ein Ende der negativen Überraschungen." Wenn die Grossbank das schaffe, werde auch der Aktienkurs anziehen.

Credit Suisse blickt auf eine lange Reihe von Skandalen und Fehlschlägen zurück. So kostete der Zusammenbruch des Kunden Archegos die Bank 2021 fünf Milliarden Franken. Inzwischen sieht Lehmann die Bank am Anfang einer Normalisierungsphase. "Die Zeit der Feuerwehreinsätze ist vorbei."

«Das haben wir hinter uns»

Der Kollaps von Archegos im vergangenen Jahr habe zum grössten Verlust der CS in 166 Jahren geführt. Der Verwaltungsrat habe daraufhin massiv eingegriffen. "Das haben wir hinter uns." Die Bank habe jetzt einen klaren Plan, wo sie hinwolle. "Wir sind noch nicht dort, aber: Wir gehen jetzt Schritt für Schritt in Richtung Normalität", sagte Lehmann.

Er wies die Frage zurück, Credit Suisse könnte sich auf das Schweizer Geschäft konzentrieren und den Rest abstossen. "Das sind Spekulationen", sagte Lehmann. "Die Schweizer Universalbank braucht das internationale und globale Know-how. Sonst wären wir nur eine grössere Regionalbank." 

(Reuters)