Die Implosion von Archegos Capital Management zwingt die Credit Suisse, einen Geschäftsbereich zu überdenken, der einer der profitabelsten für alle Wall-Street-Banken ist.

In den kommenden Monaten könnte es signifikante Einschnitte im sogenannten Prime Brokerage geben, sagen mit dem Plan vertraute Personen. Die Credit Suisse hat bereits die Finanzierungsbedingungen für einige Fonds verschärft. Mit den Änderungen will man auch Einschnitte bei anderen Teilen der Investmentbank vermeiden, deren Geschäft gerade sehr gut läuft, sagten die Personen.

Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.

Prime Brokerage heißen die Abteilungen von Banken, die speziell auf Hedgefonds ausgerichtet sind. Sie leihen diesen Geld für gehebelte Geschäfte und Aktien für Leerverkäufe und führen Transaktionen für sie aus. Für viele Investmentbanken sind diese Geschäftsverbindungen eine wichtige Einnahmequelle. Unter den europäischen Banken ist die Credit Suisse der grösste Prime Broker.

Seit dem Archegos-Drama erhöht die Credit Suisse ihre Margen-Anforderungen für Swap-Verträge. Andere Banken waren in dem Bereich bereits vorher restriktiver. Auch wechselt die Zürcher Bank von statischen zu dynamischen Margen, was für einige Kunden Nachschusspflichten auslösen dürfte und insgesamt das Geschäft verteuern wird.

(Bloomberg)