Implikationen für das Kreditumfeld des gesamten Segments insgesamt sind zu erwarten. Wie zu hören ist, ist die Zürcher Bank im Prime-Broker-Geschäft zu restriktiveren Margenanforderungen in Bezug auf Swap-Vereinbarungen übergegangen.

Der Wechsel von statischen zu dynamischen Margenanforderungen dürfte bei einigen Kunden dazu führen, dass diese mehr Sicherheiten hinterlegen müssen. Dadurch könnte die Rentabilität einiger Transaktionen sinken. Eine Sprecherin der Credit Suisse wollte das Thema nicht kommentieren.

Der Derivatehändler Bill Hwang hatte Swaps eingesetzt, um über sein New Yorker Family Office Archegos hoch gehebelte Positionen am Aktienmarkt einzugehen. Als seine Positionen in der Woche vom 22. März plötzlich an Wert verloren, ergab dies Nachschussforderungen, die er nicht mehr bedienen konnte. Archegos kollabierte und Hwang verlor binnen weniger Tage 20 Milliarden Dollar.

Bei statischen Margen-Bedingungen wird ein fester Betrag an Sicherheiten bestimmt, den ein Kunde hinterlegen muss, um eine bestimmte Positions- oder Kontogröße zu halten. Bei dynamischen Bedingungen kann ein Broker mehr Sicherheiten verlangen, wenn das zugrunde liegende Risiko der Position oder des Kontos aufgrund von Faktoren wie Volatilität oder Konzentration steigt.

Typischerweise schließen Kunden die Margen-Bedingungen für Swap-Vereinbarungen für einen Zeitraum von zum Beispiel 60 oder 180 Tagen ab. Credit Suisse hat, wie zu hören ist, einige Kunden aufgefordert, umgehend auf die neuen Bedingungen zu wechseln.

Das Vorgehen von Credit Suisse könnte eine breitere Straffung des Finanzierungsumfelds für Hedgefonds und Family Offices signalisieren. Drei der Banken, die mit Archegos Geschäfte machten, haben Gesamtverluste von 7 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Analysten von JPMorgan Chase schätzen, dass die Einbussen 10 Milliarden Dollar erreichen könnten.

(Bloomberg)