Die Credit Suisse hat ihren zur UBS übergelaufenen Top-Manager Iqbal Khan offenbar beschatten lassen. Am vergangenen Mittwoch seien Khan und seine Frau im Auto in der Zürcher Innenstadt von drei Männern in einem anderen Wagen verfolgt worden, berichten die "SonntagsZeitung" und der "SonntagsBlick".

Dem 43-jährigen Banker seien die Detektive aufgefallen, er habe gestoppt und von diesen Aufnahmen gemacht. Als sie versucht hätten, Khan das Handy zu entreissen, sei es zu einem Gerangel gekommen. Die Männer konnten den Berichten zufolge fliehen, wurden aber von der Polizei ausfindig gemacht und vorübergehend festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Nötigung und Drohung.

Wie die Zeitungen schreiben, waren die Männer von Khans Ex-Arbeitgeberin Credit Suisse beauftragt, den früheren Chef der Vermögensverwaltung zu beschatten. Demnach ging es darum, herauszufinden, ob Khan verbotenerweise Mitarbeiter abwirbt, um sie zu seiner neuen Arbeitgeberin - der Credit-Suisse-Hauptkonkurrentin UBS - zu locken.

Dort wird er ab Anfang Oktober in der Konzernleitung sitzen. Pikant: Der Sicherheitschef der Credit Suisse bot Khan nach dem Vorfall den Berichten zufolge Personenschutz und technische Ausrüstung an, unter anderem einen Handsender, mit dem der Verfolgte Alarm schlagen kann.

Der Finanzblog "Inside Paradeplatz" hatte bereits am Freitag berichtet, die Credit Suisse soll den Starbanker beschattet haben. Die Credit Suisse erklärte die Sache zu einer "Privatangelegenheit" und wollte sich nicht äussern.

(SDA/cash)