Auf operativer Ebene wurde wieder die Gewinnschwelle deutlich überschritten. Das EBIT-Ziel für das Gesamtjahr wird jedoch leicht nach unten angepasst, wie Implenia am Dienstag mitteilte.

Implenia hat in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 2,12 Milliarden Franken erzielt und liegt damit rund 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Das EBIT der Geschäftsbereiche liegt unter Ausklammerung der Amortisationskosten (exkl. PPA) bei 29,5 Millionen (Vorjahr 0,1 Mio). Das operative Ergebnis (inkl. PPA) erreicht 18,1 Millionen, nachdem im Vorjahr hier noch ein Fehlbetrag von 9,6 Millionen zu Buche stand. Die Kosten waren im Zuge der Übernahmen von Bilfinger Construction und Bilfinger Hochbau verbucht worden.

Unter dem Strich resultierte ein Konzernergebnis von 8,9 Millionen Franken, nach -11,9 Millionen im Vorjahr. Damals hatte auch das hängige Verfahren zum Stadion Letzigrund zu dem Fehlbetrag geführt.

Mit dem Resultat hat Implenia die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und EBIT klar übertroffen, beim Konzerngewinn jedoch verfehlt. Die Experten hatten laut AWP-Konsens einen Umsatz von 1,89 Milliarden Franken, ein EBIT (exkl. PPA) von 20,7 Millionen CHF sowie ein Konzernergebnis von 12,4 Millionen erwartet.

Heimatmarkt mit Wachstum - stärker im Auslandsgeschäft

In der Schweiz wuchs der Umsatz um 13 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken. Rund 70 Prozent des organischen Wachstums entfallen jedoch auf die Aktivitäten ausserhalb der Schweiz. Das Segment International habe die Erwartungen noch nicht erfüllt und der Turnaround in Norwegen beanspruche deutlich mehr Zeit als ursprünglich erwartet, schrieb das Unternehmen weiter. Im laufenden Jahr werde hier der Breakeven nicht erreicht. Implenia Hochbau Deutschland habe zum ersten Mal die saisonal schwachen Monate Januar und Februar konsolidiert, insgesamt aber ein gutes Resultat erzielt. Der Umsatz wuchs im Segment um 35 Prozent auf 732,3 Millionen Franken.

Im Segment Infrastructure hätten verschiedene Grossprojekte an Fahrt aufgenommen und einen positiven Umsatzeffekt entfaltet. Dies gelte nicht nur bei den Tunnel- und Spezialtiefbauprojekten in den Heimmärkten, sondern auch im Markt Frankreich. Das Umsatzwachstum im gesamten Segment werde sich mit einer gewissen Verzögerung auch in einer guten Gewinndynamik niederschlagen, so das Unternehmen. Hier betrug das Plus 41 Prozent auf 361,5 Millionen Franken.

Für das laufende Jahr rechnet Implenia weiter mit einer positiven Wachstums- und Gewinndynamik. Die zuvor als Mindestmarke genannte Schwelle von 140 Millionen Franken werde im laufenden Jahr jedoch noch nicht erreicht. Neu wird ein Wert von rund 130 Millionen für den EBIT der Geschäftsbereiche genannt. Mittelfristig will der Baukonzern weiter den Umsatz auf rund 5 Milliarden Franken erhöhen. Für die EBITDA-Marge gilt ein Zielband zwischen 5,25 und 5,75 Prozent.

(AWP)