"Noch ist kein Ende des deutschen Baubooms in Sicht", teilte die staatliche Förderbank KfW  aus Deutschland vergangene Woche mit. Bei den Immobilienpreisen seien zwar mancherorts Übertreibungen möglich, "doch selbst das Platzen einer Preisblase sollte derzeit nicht zu schwerwiegenden makroökonomischen Problemen führen". Denn anders als bei früheren Immobilienblasen sei die Verschuldung der Haushalte heute gering.

Zudem seien die Wohnungsbauinvestitionen nur moderat gestiegen und der Beschäftigungsanteil des Baus liege in Deutschland unter dem Schnitt der Industriestaatengruppe OECD. Dies sei ein deutlicher Unterschied zu Ländern wie Spanien und Irland, in denen der Einbruch am Immobilienmarkt vor rund zehn Jahren zu enormen Jobverlusten und gesamtwirtschaftlichen Krisen geführt habe.

Die niedrigen Zinsen haben in den vergangenen Jahren für einen Bauboom in Deutschland gesorgt. Denn zum einen trauen sich immer mehr private Häuslebauer, den Traum der eigenen vier Wände zu verwirklichen. Zum anderen stecken auch Investoren mangels attraktiver Anlagemöglichkeiten mehr Geld in Immobilien. Dies hat zu deutlich steigenden Preisen geführt, vor allem in Ballungsräumen wie Berlin, München und Frankfurt. Die KfW selbst sieht allerdings bundesweit keine Preisblase.

Wegen der demografischen Entwicklung sollte die Wohnungspolitik das langfristig erwartete Schrumpfen der Bevölkerung im Visier haben, erklärte die KfW: "Um leerstehende Ortskerne zu vermeiden, sollte der Schwerpunkt von Fördermassnahmen in ländlichen Regionen daher auf der Renovierung von Bestandsimmobilien liegen."

(Reuters)