"Und ich würde das nicht sagen, wenn ich kein gutes Gefühl hätte", sagt der CEO und Verwaltungsratspräsident in dem am Dienstag publizierten Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Online-Ausgabe). "Drei Monate sind aber nicht zwölf", mahnte er.

Weiterhin ein Thema sei für Arbonia der Euro-Kurs. Dieser wirke allerdings in zwei Richtungen: Die Division Fenster leide durch das Erstarken, weil Arbonia die Fenster aus dem Euroraum importiere. Dafür sei der Gewinn in den Divisionen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) und Türen in Deutschland nun in Franken mehr wert. "Dieser Effekt ist momentan der stärkere."

Nach dem jahrelangen Umbau der Gruppe sei von den vier Divisionen nur die Division Fenster wegen Problemen in Deutschland noch in einer beschwerlichen Phase, sagte von Witzleben. "Die anderen drei sind gut aufgestellt". Die Division Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) erziele höhere Margen die Mitbewerber. Für die Division Türen seien in den nächsten zwei Jahren umfangreiche Ersatzinvestitionen in Deutschland und Polen geplant, sodass Arbonia auch da "bald wetterfest" sei. "Bei Sanitär ist das bereits der Fall."

In der Fenster-Division laufe die Produktion der Holz/Aluminium-Fenster, die von Altstätten nach Thüringen verlagert wurde, noch nicht rund, räumte der CEO ein. "Wir haben einen Zeitverzug von rund zwölf Monaten. Die Situation verbessert sich aber stetig." Das Unternehmen habe zu viele Dinge gleichzeitig gewollt: "Ein komplett neues Werk mit neuen Maschinen bauen, ein neu entwickeltes Fenster einführen und eine komplett neue Belegschaft von mehreren hundert Mitarbeitern anheuern."

Die Investitionsquote sei bei Arbonia mit rund 8% vom Umsatz hoch, weil es "viel nachzuholen gebe", sagte von Witzleben. "In den vorangegangenen zehn Jahren wurden Arbonia Mittel entzogen, statt investiert." Die Investitionen würden aber sinken und ab etwa 2020 ein "normales Niveau von 3 bis 5% des Umsatzes" betragen. Die Investitionen sollten sich zudem "hoffentlich" in Margenverbesserungen niederschlagen. "Das wird allerdings erst in zwei, drei Jahren sichtbar sein, denn bis die neuen Anlagen hochgefahren sind und eingeschwungen laufen, braucht es seine Zeit."

(AWP)