Auch die jüngste Kapitalerhöhung beim Stahlhersteller Swiss Steel bleibt umstritten. Die Liwet Holding des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg hat gemäss eines Berichts des "Tagesanzeigers" eine Anzeige bei der Übernahmekommission (UEK) gegen den Grossaktionär Big Point des Amag-Eigentümers Martin Haefner eingereicht.

Für Liwet seien die Anfang Dezember angekündigten neuen Pläne für eine Kapitalerhöhung bei Swiss Steel ein Verstoss gegen die Ausnahmeregelung für Big Point, so der "Tagesanzeiger". Die Finanzmarktaufsicht Finma hatte im Dezember 2019 Big Point von der Pflicht befreit, den anderen Swiss Steel-Aktionären ein Übernahmeangebot vorzulegen, obwohl ihr Anteil mit derzeit knapp 50 Prozent klar über der dafür vorgeschriebenen Schwelle liegt.

Anfang des Monats hatte Swiss Steel eine weitere Kapitalerhöhung angekündigt, die nun an einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 22. Dezember beschlossen werden soll. Dabei soll ein Bruttoerlös von rund 200 Millionen Franken für den kriselnden Stahlhersteller erzielt werden.

Die Liwet Holding von Vekselberg, die knapp 25 Prozent an Swiss Steel hält, beantrage nun bei der UEK parallel zur Anzeige auch ein Pflichtangebot von Haefner an alle Aktionäre, heisst es im Tagesanzeiger weiter. Ein Haken eines solchen Angebots sei allerdings, dass Haefner als Chef des Autoimporteurs Amag nicht in geschäftliche Beziehungen zu Vekselberg treten wolle - der russische Milliardär sei von US-Sanktionen betroffen, so die Zeitung.

(AWP)