Zwei Anwälte der Kanzlei Homburger haben sich am 30. Januar in New York mit Graham getroffen, der früheren Compliance-Chefin der Schweizer Bank auf dem amerikanischen Kontinent, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Sie sprachen über Vorwürfe, dass Graham beschattet worden sei nach einem Zerwürfnis mit dem Risiko-Chef der Bank, hiess es weiter.

Homburger habe Grahams Ausführungen untersucht, wonach sie im Auftrag der Credit Suisse in und ausserhalb New Yorks beschattet worden sei, hiess es in einer Erklärung der Bank. Homburger habe dabei keinerlei Hinweise gefunden, dass ihre Ausführungen wahr seien. Credit Suisse sagte, dass Graham eine weitere Klage gegen die Bank vorbereite, nachdem alle vorherigen Fälle von den Gerichten abgewiesen worden waren.

Flavio Romerio, Partner bei Homburger in Zürich, lehnte eine Stellungnahme ab. Die Bekanntgabe weiterer Untersuchungen zeigt, dass die Bank den Überwachungsskandal noch nicht vollständig hinter sich gelassen hat. Die Affäre hatte das Geldinstitut erschüttert und einen Schatten auf Chief Executive Officer Tidjane Thiam geworfen. Die Bank sagte, dass der frühere Chief Operating Officer Pierre-Olivier Bouée für die Überwachung der Mitarbeiter verantwortlich gewesen sei. Er wurde Ende letzten Jahres entlassen.

Die Credit Suisse hat wiederholt erklärt, sie sei nach einer eigenen Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass Grahams Behauptungen “völlig unbegründet” seien. Zudem habe das US-Arbeitministerium ihre Anschuldigungen “vollständig abgewiesen”.

(Bloomberg)