"Da die Liquidität von Idorsia nicht bis zum Break-even reichen wird, benötigen wir zusätzliche Mittel, um unsere Produkte auf den Markt zu bringen", erklärte Finanzchef Andre Muller diese Woche. "Wir haben verschiedene Wege, um Geld zu beschaffen. Den klassischen Weg der Kapitalbeschaffung, aber auch einige andere Möglichkeiten, insbesondere mit der reicheren Pipeline".

Die Firma forscht insgesamt an zwölf Arzneien, davon vier in der letzten klinischen Testphase III. Am weitesten fortgeschritten ist das Schlafmittel Daridorexant. Den Zulassungsantrag dafür stellte Idorsia-Chef Jean-Paul Clozel für das Jahresende in Aussicht. Ende 2021 oder Anfang 2022 soll die Arznei, für die im Dezember ein Lizenzabkommen mit der Firma Mochida für Japan abgeschlossen wurde, auf den Markt kommen.

Clozel, der zusammen mit seiner Frau Martine, der Forschungschefin des Unternehmens, der grösste Idorsia-Aktionär ist, will möglichst viel Kontrolle über die Medikamenten-Pipeline behalten. "Wir diskutieren über sehr grosse Zahlen für die Partnerschaften", sagte er. Idorsia werde sein Eigentum sicher nicht verschenken.

Ende 2019 verfügte Idorsia - hervorgegangen aus der von Clozel gegründeten Biotech-Firma Actelion, nachdem diese 2017 für 30 Milliarden Dollar vom US-Gesundheits- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson geschluckt worden war - über 739 Millionen Franken Finanzmittel.

Zusätzlich hat J&J der Firma eine jederzeit abrufbare Kreditlinie von 243 Millionen Franken eingeräumt. Im laufenden Jahr rechnet Finanzchef Muller mit einem Geldverbrauch von rund 500 Millionen Franken. An der Börse ist Idorsia gut vier Milliarden Franken wert. 

(Reuters/cash)