Der jüngste Ausverkauf an den Börsen hat laut der deutschen Privatbank Berenberg bei Aktien aus dem Haushalts- und Kosmetikbereich zu einigen Fehlzuweisung von finanziellen Mitteln geführt. Bei der Nachfrage im Sektor könne es auf kurze Sicht in einigen Kategorien zu einem erheblichen Umschwung kommen, so die Bank.

Der Hersteller von Reinigungsprodukten Reckitt Benckiser (Barenberg empfiehlt Kaufen), der Konsumgüter-Konzern P&G und der Nahrungsmittelproduzent Kraft (beide Halten) dürften mit dem Coronavirus-Ausbruch auf einen Nachfrageanstieg zusteuern. Die Aktien der Unternehmen haben sich in den vergangenen Wochen aber unterdurchschnittlich entwickelt.

Indessen haben sich die Aktien des Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli (Kaufen), des Süsswarenhersteller Mondelez, des Konsumgüterkonzern  L’Oreal und der Ernährungsgruppe Glanbia (alle Halten) überdurchschnittlich entwickelt. Die Firmen seien von der Produktpalette her aber im Bezug auf das Virus eher verwundbar.

Taschentücher und Medizinprodukte gesucht

Berenberg rechnet mit steigender Nachfrage nach rezeptfreien Medizinprodukten, Putzmitteln, Taschentüchern, allgemeinen Hygieneartikeln, Milchpulver, Tee, Kaffee und Kochzutaten. Makeup, Sonnenmilch, Parfüm, Sporternährung, Speiseeis, Süsswaren und Wasser könnten indessen anfällig gegenüber temporär geänderter Konsumgewohnheiten sein.

Insgesamt gilt der Konsumgütersektor trotzdem als relativ krisenresistent. Dies zeigt sich an der Kursentwicklung des Konsum-ETF Consumer Staples Select Sector SPDR Fund. Das ETF hat seit Anfang Jahr nur 1,4 Prozent an Wert verloren.

(cash/Bloomberg)