Der MSCI AC World Index hat seit dem Corona-Tief im letzten März 61 Prozent an Wert gewonnen. In der gleichen Zeitspanne hat der US-Technologieindex Nasdaq 100 über 90 Prozent an Wert zugelegt. Angesichts dieses weltweit rasanten Anstiegs- insbesondere bei Wachstumstiteln - fragen sich zahlreiche Marktteilnehmer allmählich, ob das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Die Strategen von Goldman Sachs schrieben am Freitag in einer Mitteilung, dass insbesondere wachstumsstarke Aktien mit einem sehr hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und der Boom der SPAC (Special-purpose acquisition company) Anzeichen eines nicht nachhaltigen Exzesses am US-Aktienmarkt sind. Ebenso historisch extrem sei das hohe Handelsvolumen bei Aktien, deren Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaften.

Jährliche Geldzuflüsse in sogenannte SPAC (Quelle: Bloomberg).

Trotzdem sei die Gesamtheit des US-Aktienmarkts im historischen Vergleich nicht überbewertet, wenn man die Rendite der Staatsanleihen, das tiefe Niveau bei den Unternehmenskrediten, und das verfügbare Volumen an Cash bei Unternehmen berücksichtigt.

Als Konsequenz kommen die Goldman-Strategen zum Schluss: "Teile des Markts zeigen kürzlich ein Investorenverhalten, das einem überhitzten Markt entspricht. Diese Exzesse präsentieren jedoch geringe systemische Risiken für den breiten Markt, da diese Segmente nur einen bescheidenen Anteil an der Gesamtkapitalisierung ausmachen."

Bärenmarkt unausweichlich

Auch die Strategen der Citigroup anerkennen in einer Mitteilung vom Freitag, dass der weltweite Aktienmarkt zunehmend Anzeichen von Blasenbildungen aufweist. Die Überhitzung sei jedoch noch nicht dermassen stark wie in anderen Phasen der Geschichte. Daher könnten auch riskante Anlagen noch weiter ansteigen. 

Die Citigroup-Strategen fügen aber an: "Ein richtiger Bärenmarkt wird letztendlich kommen, dies ist die Konsequenz von Spekulationsblasen. Doch zuerst werden sich die Märkte vermutlich noch mehr erhitzen."

(cash/Bloomberg)