Allerdings dürfte sich der Bullenmarkt in den Augen von Goldman mit etwas langsamerem Tempo als in diesem Jahr forsetzen. Die Investmentbank hat ihr 12-Monats-Kursziel für den Stoxx 600 auf 530 gesetzt, was einem Aufwärtspotenzial von 10 Prozent gegenüber dem Schlussstand vom Mittwoch entspricht.

Kurzfristig könnte nach dem Erreichen neuer Rekordhochs aber eine Korrektur anstehen. Der Stoxx Europe 600 kletterte zu Beginn des Monats in den überkauften Bereich und geriet seitdem ins Stocken, was für einen Rückgang von 2-3 Prozent bei den europäischen Aktien spricht. “Die derzeitige Situation ähnelt der von Mitte August bis Mitte September”, sagt Oddo-Stratege Sylvain Goyon, der sogar eine Korrektur von bis zu 5 Prozent sieht. 

Kursentwicklung des europäischen Stoxx 600 seit Anfang Jahr, Grafik: cash.ch. 

Währenddessen notieren die europäischen Aktien am Donnerstag wenig verändert in der Nähe eines Rekordhochs. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag um 0,1 Prozent im Plus, wobei Bergbauunternehmen den Vormarsch anführten. Anleger setzen weiterhin auf Risikoanlagen, behalten Inflation und die Geldpolitik der Zentralbanken aber genau im Auge. Daten vom Mittwoch zeigten, dass die Preise in den USA so stark gestiegen sind wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr, was Technologieaktien unter Druck setzte.

“Die Inflationszahlen werden in den nächsten Monaten hoch bleiben, und die Schlüsselfrage ist, wie die Zentralbanken reagieren werden, wenn das Tapering voranschreitet”, sagte Ricardo Gil von Trea Asset Management in Madrid. In Deutschland legten Siemens um bis zu 2,6 Prozent zu. Heidelberger Druckmaschinen kletterten nach einer Heraufstufung bei M.M.Warburg. Verbio stürzten nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal trotz Umsatzanstieg ab.

(Bloomberg)